Volksanwaltschaft fordert Reform bei MRT- und CT-Untersuchungen

18. Juni 2016 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Volksanwalt Günther Kräuter fordert im Rahmen der heutigen ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ eine Reform der Rahmenbedingungen bei MRT- und CT-Untersuchungen.

Kräuter: „Es ist unerträglich, dass bei zahlreichen Untersuchungen nicht medizinische Prioritäten sondern private Bezahlung, Privilegien oder Beziehungen ausschlaggebend sind. Immer wieder wenden sich Patienten mit oft lebensbedrohlichen Erstdiagnosen an die Patientenanwaltschaften und die Volksanwaltschaft mit Beschwerden über lange Wartezeiten bei MRT- oder CT-Untersuchungen. Berichtet wird auch über unverblümte Hinweise, bei Barzahlung bevorzugt zu werden.“

Ein wesentlicher Grund für die Wartezeiten und Missstände sei die zwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und dem Verband der Gesundheitsbetriebe abgeschlossene Honorarvereinbarung, die auch zwischen den Vertragspartnern höchst umstritten ist.

„Diese geltende Vereinbarung führt dazu, dass freie Kapazitäten nur gegen zusätzliche private Zahlungen von ohnehin sozialversicherten Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen“, kritisiert Kräuter.

Volksanwalt Günther Kräuter ersucht die Gesundheitssprecherinnen und -sprecher aller Parlamentsparteien, in einem gemeinsamen Kraftakt über den Sommer unter Einbindung des Gesundheitsministeriums, des Hauptverbandes, der Ärzte- und Wirtschaftskammer sowie der Volksanwaltschaft und der Patientenanwaltschaften ein Lösungskonzept zu erarbeiten.

Kräuter: „Der eklatante Systemfehler und die daraus resultierende 2-Klassen Medizin darf im österreichischen Gesundheitswesen nicht länger geduldet werden.“

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)