Schnellere Diagnose von Brustkrebs im OP

28. Dezember 2018 | Gastkommentare | 0 Kommentare

Urbana-Champaign – (pte001/24.12.2018/06:00) – Mit einer neuen Bildgebungstechnik können Forscher der University of Illinois http://illinois.edu noch im OP Brustkrebs diagnostizieren, der dann umgehend entfernt werden kann. Das Gerät hat ein Team um Stephen Boppart entwickelt. Normalerweise müssen Patientinnen mit Verdacht auf Brustkrebs zwei OPs ertragen. Bei der ersten wird ein kleines Stück Gewebe herausgelöst und in ein Labor geschickt. Hier wird untersucht, ob es sich um Krebs oder ein gutartiges Geschwür handelt. Das dauert mehrere Tage und ist in der Regel eine schwere psychische Belastung für die Patienten.

Licht als schneller Diagnosehelfer

Bopparts Gerät ist portabel. Mit präzisen Lichtblitzen wird das verdächtige Gewebe unmittelbar nach der Biopsie „beschossen“. Jede Gewebeart erscheint in einem anderen Licht. Boppart nennt ein paar Beispiele: Collagen leuchtet grün. Alles, was Zellplasma enthält, sieht gelb aus. Andere Gewebearten erscheinen in Magenta oder Cyan.

In einem OP des Carle Foundation Hospital http://carle.org gab es die ersten Tests. Innerhalb von 30 Minuten nach der Entnahme von Gewebe konnten die Mediziner sehen, ob es sich um Krebs handelt oder nicht. Sie können sogar Exosome erkennen, die aus Tumorzellen stammen. Diese sind Indizien dafür, dass ein Tumor bereits gestreut hat, sich also im Körper ausbreitet.

Gewebe zielgerichtet unterscheiden

Mit der gleichen Methode begutachteten Mediziner Gewebe von garantiert krebsfreien Patientinnen, um sicherzugehen, dass Krebs nicht fälschlich diagnostiziert wird. Die Unterschiede zu erkranktem Gewebe waren nicht zu übersehen. Es gibt bereits bildgebende Verfahren, die im OP zur Schnelldiagnose von Krens eingesetzt werden. Doch alle verändern das Gewebe, so Bopparts Doktorand Yi „Edwin“ Sun. Schuld sind Farbstoffe, die fluoreszieren, oder zelltötendes ultraviolettes Licht. „Unser Verfahren ist genauso zuverlässig wie eine Laboruntersuchung und verändert das Gewebe nicht“, sagt Sun.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)