Ein erfolgreiches Symposium liegt hinter Markus Golla und dem Team der Pflege-Fachzeitschrift „Pflege Professionell“. Gut 500 Teilnehmer*innen haben in der Fachhochschule Krems Impulse für die tägliche pflegerische Praxis bekommen. Selbst Pionier*innen der professionellen Pflege haben es sich nicht nehmen lassen, ihre Akzente beim Symposium zu setzen. Viele Pflegende hatten die Gelegenheit, mit Liliane Juchli, Christel Bienstein, Angelika Zegelin und vielen anderen auf Tuchfühlung zu gehen. Markus Golla blickt im Gespräch mit Christoph Müller auf die erfolgreiche Tagung zurück.
Christoph Müller: Was ist für Dich, lieber Markus, die entscheidende Botschaft, die vom Symposium der Zeitschrift „Pflege Professionell“ ausgeht?
Markus Golla: Wir sind so sehr in unserem Hamsterrad gefangen, dass wir oft übersehen, welch großartigen Ideen und Projekte in der Pflege am Start sind. Wir beschäftigen uns meistens mit den „Todo’s“ und den Löchern die wir jeden Tag flicken müssen und übersehen dabei ganz das Tolle und Geniale unserer Berufsgruppe. Die entscheidende Botschaft ist, von der Überholspur regelmäßig runter zu kommen, um die einzigartigen Seiten der Pflegelandschaft zu bewundern. Wir brauchen das!
Christoph Müller: In vielen Beiträgen der Referent*innen ging es um den Stolz professionell Pflegender. Was macht für Dich den Wert pflegerischen Arbeitens aus?
Markus Golla: Wir leisten jeden Tag tolle Arbeit, versuchen jeden Tag es so gut wie möglich zu machen. Leider sehen wir selber oft den eigenen Wert unseres Handelns nicht mehr. Der soziale Mehrwert, der nachhaltige Wert und die Unterstützung, die wir erbringen, kann nicht so einfach in Worten oder Zahlen ausgedrückt werden. Für mich war und ist Pflege eine Herzensangelegenheit. Ich wollte dies schon immer machen und bin auch nach 19 Jahren im Gesundheitswesen noch keinen Millimeter von meinem Weg abzubringen. Der Wert für alle ist aber unvorstellbar.
Christoph Müller In Krems hast Du angekündigt, dass das Pflege-Symposium in dieser Form das letzte Mal stattgefunden hat. Wie willst Du das Veranstaltungsformat anpassen?
Markus Golla: Es wird noch einen Abschluss, wie bereits angekündigt, 2020 in Kärnten geben. Dann ist es aber Zeit, wie gesagt, das Format zu ändern. Ich habe 2020 etwas komplett Neues vor und möchte aber noch nicht zu viel verraten. Zusätzlich zum neuen Format und Abschluss in Kärnten wird es Ende des Jahres 2020 den Pflege-Innovationspreis geben, den ich gemeinsam mit Reinhard Waldhör (GÖD) und Branko Novakovic (Younion) vergeben darf. Da kommen noch andere tolle Institutionen hinzu, die dieses Projekt fördern werden! In diesem Rahmen wollen wir auch die besten und innovativsten Projekte auf einer Bühne entsprechend präsentieren. Natürlich ist nichts endgültig. Wer weiß, was mir 2030 oder 2040 noch so einfällt. So schnell gehen mir die Ideen nicht aus.
Christoph Müller Das Jahr 2020 werden die Vereinten Nationen (UN) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Jahr der Pflege ausrufen. Hast Du schon Ideen, wie diese gesellschaftliche Würdigung in der Öffentlichkeit beantwortet werden kann?
Markus Golla: Ich bin schon gespannt, was die Bevölkerung und die Presse daraus machen wird. Unser Team wird mit einer eigenen Imagekampagne im deutschsprachigen Raum starten UND das Symposium hat mir eine weitere Idee gebracht. Danke an Peter Schaufler, der mich durch ein Telefonat auf etwas gebracht hat, das ich ab diesem Winter starten möchte. Er selbst startet gemeinsam mit mir noch mit einer dritten Idee. In diesem Rahmen der UN und der WHO wird es also eine Menge geben, um dies entsprechend zu würdigen. Würdigen mag ich aber auch dein Christoph’s Pflegekaffee, welches für unsere Webseite eine absolute Bereicherung ist. Ich freue mich jede Woche über deine Artikel.
Christoph Müller Herzlichen Dank für den Ausblick, lieber Markus.