„Der Deutsche Pflegerat unterstützt die Initiative des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung für attraktivere Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals voll und ganz“, betonte AndreasWesterfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR), heute in Berlin. „Herr Staatssekretär Karl-Josef Laumann greift dabei mit den Themen ´flächendeckend faire Löhne, weniger unfreiwillige Teilzeitbeschäftigungen und Entbürokratisierung der Pflegedokumentation´ wichtige Punkte auf.“ Westerfellhaus weiter: „Entscheidend für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die professionell Pflegenden ist es jedoch auch, dass ´Mehr Kolleginnen und Kollegen da sind. Eine Verbesserung der Personalausstattung in den Pflegeeinrichtungen ist dringend geboten. Der seit dem 1. Januar 2017 geltende neue Pflegebedürftigkeitsbegriff sorgt für höhere Leistungsansprüche der Pflegebedürftigen. Leistbar sind diese nur mit deutlich mehr Personal. Als Deutscher Pflegerat hätten wir uns gewünscht, dass der Gesetzgeber in den letzten Jahren auf die Personalfrage ein stärkeres Augenmerk gelegt hätte. Das für das Jahr 2020 geplante, recht unverbindliche Personalbemessungssystem kommt eindeutig zu spät. Die stationären Pflegeeinrichtungen benötigen schnellstmöglich einen einheitlichen Personalschlüssel, der auch finanziell abgesichert ist. Die Schaffung bestmöglicher Arbeitsbedingungen in der Pflege ist eine entscheidende Zukunftsaufgabe. Der Deutsche Pflegerat fordert daher ein auf Bundesebene angesiedeltes, umfassendes Forschungsvorhaben zur zentralen Frage ´Wie sieht angesichts knapper Personalkapazitäten die Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation der Pflege in der Zukunft aus?´. Diese Frage gilt es, angesiedelt beim Pflegebevollmächtigten, schnell und umfassend zu lösen. Das hervorragend funktionierende Projekt zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation kann hier Vorbild sein.“
Zum Hintergrund:
Staatssekretär Karl-Josef Laumann ermutigt die Pflegeeinrichtungen, attraktivere Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte zu schaffen. In einem aktuellen Schreiben an alle rund 27.000 ambulanten und stationären Einrichtungen zeigt der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Chancen auf, wie die Einrichtungen die aktuellen Pflegereformen des Gesetzgebers nutzen können, um die Rahmenbedingungen für die professionell Pflegenden zu verbessern.