Nationalrat – Oberhauser versichert, „gut auf unser Gesundheitssystem aufzupassen“

11. November 2016 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS/SK) – Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser hat heute, Donnerstag, im Nationalrat einen Einblick in ihre persönliche Situation und in jene des österreichischen Gesundheitswesens gegeben. „Ich freue mich wahnsinnig, heute wieder hier sein zu können“, sagte die Ministerin, für die es nicht leicht ist, die parlamentarischen Abläufe nur zuhause vor dem Fernseher verfolgen zu können, „weil mir meine Arbeit Spaß macht“. Oberhauser sprach allen UnterstützerInnen ihren großen Dank aus, insbesondere den Abgeordneten, die ihr laufend Berichte aus dem Parlament zukommen lassen: „Es baut auf, wenn auch Menschen, mit denen man nicht immer einer Meinung ist, mit mir gemeinsam einen nicht immer einfachen Weg gehen.“ Die Gesundheitsministerin sagte, sie bemühe sich, ihren Verpflichtungen nachzukommen, aber bitte um Verständnis, wenn sie sich einmal entschuldigen muss. Dank sprach sie auch ihrem Büro aus, das den Arbeitsplatz oft an Oberhausers Küchentisch verlege – „keine Selbstverständlichkeit“ für die Ministerin. Zudem versicherte Oberhauser, das Gesundheitssystem weiterentwickeln zu wollen und „gut darauf aufzupassen“.

In Österreich haben 320.000 Menschen Krebs, nicht alle seien in der Situation, dass es ihnen der Arbeitgeber so wie ihr ermöglicht, weiterzuarbeiten. Oberhauser appellierte daher an ArbeitgeberInnen, Menschen, die weiterarbeiten möchten, zu unterstützen, aber „keinesfalls Menschen, die krank sind, unter Druck zu setzen oder mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes zu bedrohen“. Was man braucht, sei ein funktionierendes Gesundheitswesen, in dem Menschen aller Berufssparten mit großer Empathie und Freude arbeiten, bedankte sich Oberhauser für das gute Umfeld, in dem sie versorgt wird.

Zur Gesundheitspolitik im Allgemeinen sagte Oberhauser, dass die Anmerkungen ihrer VorrednerInnen etwa in Sachen Primärversorgung die Zerrissenheit im Gesundheitswesen widerspiegelten: So ressortiere die Ausbildung der MedizinstudentInnen an der Uni im Wissenschaftsministerium, das Ärztearbeitszeitgesetz falle ins Ressort des Sozialministeriums. Auf diese Bereiche, wie auch auf die Frage der Wartezeiten für MRT- oder CT-Untersuchungen habe das Gesundheitsministerium wenig Einfluss, außer, indem alle Beteiligten von der Ärztekammer bis hin zu den Instituten an einen Tisch gebeten werden. In Sachen Wartezeiten sei bereits eine Entspannung der Situation eingetreten, so Oberhauser. Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Kinderambulatoriums Augarten, das kinderärztliche Versorgung auch an Wochenenden und in Randzeiten ermöglicht und gegen das sich die Ärztekammer zehn Jahre lang quergestellt hatte, sagte die Ministerin, dass ein Interessensausgleich sehr oft machtpolitisch motiviert sei. Man müsse aber vielmehr daran arbeiten, „PatientInnen gut zu versorgen“, statt machtpolitisch zu agieren.

Oberhauser versicherte, in der Frage der Primärversorgung „Strukturen zu schaffen, die es AllgemeinmedizinerInnen – in Kooperation mit Gesundheitsberufen – erleichtert, im niedergelassenen Bereich zu arbeiten“

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)