Deutliche Unterschiede der Geschlechter bei Speiseröhren- sowie Magenkrebs
3.265 Patienten analysiert
Für die Analyse wurden Daten von vier bereits veröffentlichten großen randomisierten Studien ausgewertet, die großteils in Großbritannien durchgeführt worden waren. Die Studienteilnehmer wurden vor den OPs zur Entfernung der Tumore mit einer Chemotherapie behandelt. Insgesamt wurden die Daten von 3.265 Patienten ausgewertet. Das Sample bestand aus 2.668 Patienten und 597 Patientinnen.
Laut den analysierten Daten litten die Patientinnen mit zehn Prozent deutlich eher an Übelkeit. Bei den Patienten lag dieser Wert bei fünf Prozent. Beim Erbrechen waren sie mit zehn Prozent versus vier Prozent ebenfalls deutlich häufiger betroffen. Beim Durchfall lag der Prozentsatz bei neun versus vier Prozent. Nach der Krebsbehandlung lebten Patientinnen nach der Krebsbehandlung deutlich länger als Patienten. Im Durchschnitt lag dieser Wert bei fünf Monaten.
Ältere leiden an Neutropenie
Die Forscher haben auch untersucht, ob es Unterschiede abhängig vom Alter gab. Ältere Patienten über 70 Jahren litten während der Chemotherapie deutlich häufiger an einer sogenannten Neutropenie, das bezeichnet eine Abnahme der weißen Blutkörperchen. Weitere Unterschiede beim Überleben nach der Krebserkrankung konnten bei Patienten unter 70 Jahren nicht festgestellt werden.
Laut Hauptautorin Avani Athauda ist bereits bekannt, dass es bei einzelnen Patienten große Unterschiede in der Biologie dieser Krebserkrankungen gibt. Weitere Untersuchungen dieser Unterschiede auf genetischer Ebene seien geplant. Sie könnten helfen, die Unterschiede zu erklären, die bei der gleichen Behandlung zwischen Männern und Frauen auftreten. Allein in Großbritannien erkranken jährlich fast 16.000 Menschen an Speiseröhren- oder Magenkrebs. Zusätzlich sollen Tumorproben der Studienteilnehmer untersucht werden. Ziel ist es, auf molekularer Ebene Marker zu finden, die eine Vorhersage ermöglichen, welche Patienten gut abschneiden werden und welche nicht.