Körperliche Fitness hilft Betroffenen – Bereits kleine Schritte können einen Unterschied machen
Neurokognitive Defizite
ALL-Überlebende verfügen über ein erhöhtes Risiko von neurokognitiven Defiziten und einer geringeren körperlichen Belastbarkeit. Dafür verantwortlich ist die Krankheit selbst, aber auch ihre Behandlung. Forscher unter der Leitung von Kirsten Ness und Nicholas Phillips haben nach einem Zusammenhang zwischen diesen Ergebnissen gesucht. Dafür wurden in beiden Bereichen die Testergebisse und die Antworten auf einen Fragebogen von 341 Überlebenden und 288 gesunden Kontrollen ausgewertet.
Das Team hat ermittelt, wie groß die körperliche Belastbarkeit der Krebsüberlebenden war und wie das in Verbindung mit ihrer Fähigkeit zu denken, zu lernen, sich etwas zu merken, zu lesen und mathematische Aufgaben zu lösen, stand. Im Vergleich mit den Kontrollen zeigte sich, dass die früheren Krebspatienten über eine schlechtere Herz-Kreislauf-Gesundheit verfügten und auch bei neuropsychologischen Tests schlechter abschnitten. Hier waren besonders die Bereiche Aufmerksamkeit, Gedächtnis und akademische Leistungen betroffen.
Fitness gut für den Geist
Nachdem Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bestrahlung und Chemotherapie, Rauchen sowie Sportlichkeit berücksichtigt worden waren, zeigte sich, dass verbesserte Leistungen im Bereich körperliche Belastbarkeit mit einem verbesserten Abschneiden bei neuropsychologischen Tests in Verbindung stand. Frühere Studien mit Kindern und älteren Erwachsenen ohne Krebserkrankung haben nahegelegt, dass körperliche Fitness Vorteile sowohl für die Gehirnfunktion als auch die akademische Leistung bringen kann.
Die Ergebnisse der jetzt in „CANCER“ veröffentlichten Studie liefern Hinweise darauf, dass derartige Vorteile auch bei Kindern mit einer Krebserkrankung bestehen könnten. Laut Phillips haben bereits kleine Fortschritte in der körperlichen Belastbarkeit deutlich positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit der Überlebenden. Dazu gehören bereits das Sitzen und nicht das Liegen auf der Couch beim Fernsehen oder tägliche kleine Spaziergänge mit einer Dauer von 30 Minuten.