Bestrahlen mit Infrarotlaser setzt Medikament zielgenau frei
Für unterschiedliche Medikamente geeignet
„Diese neue Methode erlaubt es, Medikamente genau dorthin zu bringen, wo sie wirken sollen“, sagt Xia. Unerwünschte Nebenreaktionen, wie sie bei normaler Medikation auftreten, gebe es nicht. Gesunde Zellen werden nicht angegriffen. Die Reste von Fettsäure, Farbstoff und Medikament verbleiben in der Kapsel, weil sie sich wieder verfestigen. Das Kügelchen selbst wird vom Körper abgebaut. Die Kapseln können Medikamente, deren Moleküle unterschiedlich groß sind, zum Wirkort bringen. Dazu variieren die Forscher die Größe des Lochs.
Im ersten Schritt stellen die Forscher kleine Hohlkugeln aus Kunststoff (Polystyrol) her. Darauf platzieren sie ein Goldblättchen, das so groß ist wie das spätere Loch in der Kapsel. Dann beschichten sie die Kunststoffkugel mit einer hauchdünnen Schicht aus einem siliziumbasierten Material. Es setzt sich überall auf der Oberfläche ab, außer an der Stelle, an der sich das Gold befindet. Das Befüllen der winzigen Kugeln findet im Vakuum statt, um zu verhindern, dass neben der Nutzlast noch Luft in den Kapseln zurückbleibt.
Höhere Dosierung für bessere Wirkung
Um die Wirkungsweise ihrer Methode zu testen, warfen die Forscher die Kügelchen in Wasser mit Körpertemperatur. Der Inhalt blieb fest. Erst bei einer leichten Erwärmung durch einen Laser wurde er planmäßig flüssig. Anders als bei einer Chemotherapie, die unerwünschte und qualvolle Nebenwirkungen haben kann, lasse sich die Dosierung des Medikaments beim Kapselverfahren erheblich erhöhen, sodass der Tumor schneller zerstört werde, sagt Teammitglied Jichuan Qiut. Ehe die Technik bei Menschen angewandt werden kann, sind noch diverse klinische Studien nötig, um die Zulassung zu erhalten.