Internationale Studie stellt Bedeutung der Inhalationstechnik beim Behandlungserfolg von Asthmapatienten heraus

13. März 2017 | News Deutschland, News Österreich | 0 Kommentare

Eine neue Studie, die heute im Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice erschienen ist, beschreibt wichtige Erkenntnisse aus der internationalen CRITIKAL-Studie[1] (CRITical Inhaler mistaKes and Asthma controL). CRITIKAL ist die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen bestimmten Inhalationsfehlern und einem schlechteren Behandlungserfolg von Asthmapatienten untersucht, die eine Kombinationstherapie mit fixer Dosierung aus inhalierten Kortikosteroiden und lang wirkenden Beta-Agonisten (ICS/LABA) über Trockenpulverinhalatoren (DPI) und Dosieraerosole (MDI) erhalten. In die CRITIKAL-Analyse sind Daten von mehr als 3.660 Patienten eingeflossen, die am iHARP Asthma-Review-Service [2] (initiative Helping Asthma in Real-life Patients) teilnahmen — einer multizentrische Querschnittsuntersuchung von mehr als 5.000 erwachsenen Patienten, die von Optimum Patient Care (https://www.optimumpatientcare.org) durchgeführt wurde. Hierbei handelt es sich um eine vom Prüfzentrum initiierte Studie (Investigator Initiated trial, IIT), die Datenanalyse wurde vom Observational and Pragmatic Research Institute in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Respiratory Effectiveness Group durchgeführt und teilfinanziert durch eine Unterstützung von Mundipharma Research Limited.

„Beim Asthma-Management geht es uns darum, das Risiko von Exazerbationen zu reduzieren und die Symptome des Patienten zu kontrollieren. Wenn Patienten nicht wissen, wie man den Inhalator richtig verwendet, wirkt sich das negativ auf die Effektivität der Therapie aus. Dies kann wiederum zu einer schlechten Asthmakontrolle führen und sich auf die Lebensqualität des Patienten auswirken. Außerdem können vermeidbare Kosten für das Gesundheitswesen entstehen. Die CRITIKAL-Studie hat unter Alltagsbedingungen (real world) die spezifischen kritischen Inhalationsfehler identifiziert, die häufig vorkommen und sich negativ auf den Behandlungserfolg von Asthmapatienten auswirken. Diese Studie könnte bei der routinemäßigen Patientenversorgung helfen, indem durch gezieltes Inhalationstraining der Behandlungserfolg insgesamt verbessert wird“, sagte Professor David Price, Leiter der Fachabteilung Primary Care Respiratory Medicine an der University of Aberdeen (Aberdeen, GB), Direktor des Observational and Pragmatic Research Institute und ehemaliger Vorsitzender der Respiratory Effectiveness Group.

Die Ergebnisse der CRITIKAL-Analyse zeigten, dass bestimmte Fehler häufig vorkamen, in manchen Fällen von mehr als 30 % der Patienten gemacht wurden und zu einer schlechten Asthmakontrolle führten. Manche Fehler waren gerätespezifisch, andere wiederum allgemeiner Natur und geräteunabhängig.[1]

In früheren Studien zeigte sich bereits ein Zusammenhang zwischen schlechter oder unsachgemäßer Inhalationstechnik bei Asthma und schlechterer Asthmakontrolle[3],[4] sowie vermehrten Krankenhausaufenthalten.[3] Diese Studienergebnisse liefern jedoch wichtige Erkenntnisse darüber, welche Inhalationsfehler genau mit einem schlechten Behandlungserfolg von Asthmapatienten in Zusammenhang stehen (einschließlich einer höheren Wahrscheinlichkeit von unkontrollierten Symptomen und einer höheren Exazerbationsrate). Die Studie stellt heraus, dass es auf die Auswahl des richtigen Inhalatortyps für jeden Patienten in Verbindung mit einem Training durch die Asthma Management Teams in der Primär- und Sekundärversorgung ung ankommt, um die Zahl an kritischen Inhalationsfehlern zu verringern und letztendlich die Gesundheit der Patienten zu verbessern.[1]

– Die internationale CRITIKAL-Studie[1] ist eine der größten   Untersuchungen der Inhalationstechnik und die erste Studie ihrer   Art, die den direkten Zusammenhang zwischen spezifischen   Inhalationsfehlern und dem Behandlungserfolg von Asthmapatienten   analysiert

– Es wurden kritische Fehler identifiziert, die häufig vorkamen, in   manchen Fällen von mehr als 30 % der Patienten gemacht wurden und   sich negativ auf den Behandlungserfolg von Asthmapatienten   auswirkten[1]

– Die Studie zeigt auf, wie diese kritischen Fehler durch gezieltes   Inhalationstraining im Rahmen des Asthma-Managements bei der Primär  und Sekundärversorgung reduziert werden könnten, um den   Behandlungserfolg zu verbessern[1]

Literatur:

  1. D.Price et al. „Inhaler errors in the CRITIKAL Study: type, frequency and association with asthma outcomes“. Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice. 2017 DOI: https://dx.doi.org/10.1016/j.jaip.2017.01.004
  2. iHARP database. https://iharp.org/ Letzter Aufruf: 6. März 2017
  3. Al-Jahdali H, Ahmed A, Al-Harbi A, Khan M, Baharoon S, Bin Salih S, et al. Improper inhaler technique is associated with poor asthma control and frequent emergency department visits. Allergy Asthma Clin Immunol. 2013;9(1):8.
  4. Baddar S, Jayakrishnan B, Al-Rawas OA. Asthma control: importance of compliance and inhaler technique assessments. J Asthma. 2014;51(4):429-34.
  5. 5. Chen H et al. Asthma control, severity, and quality of life: quantifying the effect of uncontrolled diseaseJ Allergy Clin Immunol. [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17561244] 2007;120(2):396-402

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)