Leicht gesagt, wenn etwas vergessen wird, mit dem verschämten Lächeln und der Hoffnung, daß es nicht wahr ist.
Alzheimer, eine der demenziellen Erkrankungen, geistert seit einigen Jahrzehnten durch unser aller Leben, als möglicher Preis für die Chance auf ein langes Leben. Dass nicht jede Vergesslichkeit, jede Unkonzentriertheit – besonders im höheren Alter – ein Alarmzeichen ist, aber Angst macht, kennen wir alle.
Was aber, wenn?
Demenz ist der Sammelbegriff für die verschiedensten Formen dieser Erkrankung, die oft schleichend einsetzt und im Laufe der Jahre immer mehr geistige und körperliche Funktionen einschränkt. Für davon betroffene Menschen sind die Symptome oft erschreckend. Dort, wo üblicherweise der Alltag gut funktioniert, alles sozusagen im Griff ist, tauchen schwarze Löcher auf. Für pflegende Angehörige und Zugehörige wird sichtbar und erlebbar, dass „etwas nicht mehr funktioniert“. So lange es geht, versuchen viele Betroffene noch rasch wegzusehen.
Wenn,dann?
Wenn das Vergessen zum immer größeren Problem wird, beginnt die Suche nach Hilfe.Um Klarheit zu gewinnen, ob es so ist oder ob es „noch reparierbar“ ist. Immer deutlicher rückt die Frage ins Zentrum, wie es im Leben weitergeht. Die Angst vor der Gewissheit, daß es eine Demenz ist, ist ein dunkler Schatten, der sich über das Leben legt. Kann ich noch allein zurechtkommen, so wie immer? Dürfen wir als pflegende Angehörige und Zugehörige eingreifen und Entscheidungen treffen, die offensichtlich nicht mehr getroffen werden können? Wie und wann noch alles regeln, um für die kommenden Jahre gewappnet zu sein? Und – was werden die Nachbarn sagen, die miterleben, daß ein Mensch mit einer demenziellen Erkrankung sich verändert, langsam im Nebel des Vergessens verschwindet?
Nicht nur in Österreich, auch in anderen Ländern hat man begonnen, Demenzstrategien zu entwickeln.
In ihnen wird von der Diagnosemöglichkeit bis zur Therapie eine Angbotspalette präsentiert, die auf Forschungsgrundlagen basiert. Zugleich ist es wichtig, dafür zu sorgen, daß wir alle lernen, was Demenz ist, wie wir Menschen mit dieser Erkrankung unterstützen können, wie eine Sensibilisierung weit über die persönliche Situation hinaus hergestellt werden kan, im öffentlichen Raum ebenso wie in allen Einrichtungen, die Menschen zu unterschiedlichsten Themen aufsuchen. Mit dem Ziel, betroffenen Menschen ein Leben zu ermöglichen,in dem sie weder aus Scham noch aus Angst unsichtbar werden. In dem pflegende Angehörige und Zugöhrige Hilfe finden, weil ihr Leben ihnen in diesem Kreislauf besondere Herausforderungen aufbürdet.
Demenz ist bis heute nicht heilbar, aber allen Betroffenen ein möglichst gutes Miteinander und die bestmögliche Therapie und Betreuung anzubieten, das geht uns alle an.
Weitere, laufend aktualisierte Informationen finden Sie auf www.demenzstrategie.at