Schonende Heilung mit mobiler Apparatur bei Brandverletzungen oder Geschwüren
Hilfe für Diabetiker
„Einzigartig an dieser Technik ist dessen Mobilität“, sagt Sean Murphy, Assistenzprofessor am WFIRM. Die Maschine könne vor Ort Wunden scannen und dann Hautzellen präzise an jenen Stellen platzieren, an denen sie benötigt werden, um einen Schutzfilm zu bilden. Von dieser neuen Technik können nicht nur Patienten mit Brandwunden profitieren. Es gebe allein in den USA Millionen Menschen, die an offenen Wunden leiden, die schlecht oder gar nicht verheilen.
Beispielsweise Geschwüre, unter denen Diabetiker oft leiden, ließen sich mit dem neuen Verfahren behandeln. Bisherige Verfahren seien teuer und aufwendig. Aber auch bei Kriegshandlungen könnte der Hautdrucker eine Erleichterung sein. Zwischen zehn und 30 Prozent der Verletzungen seien Brandwunden, betonen die Wissenschaftler um Murphy.
Fibroblasten als „Tinte“
Die wichtigsten Hautzellen, Fibroblasten und Keratinozyten, werden aus einer unversehrten Stelle durch eine kleine Biopsie entnommen und anschließend mit einem Hydrogel vermischt, einem stark wasserhaltigen Kunststoff. Dieser Mix wird in die Patrone des Druckers gefüllt. Eine optische Einheit erfasst jetzt alle Details der Wunde. Diese Daten werden genutzt, um den Drucker so zu steuern, dass er nach und nach den gesamten Wundbereich mit der „Hauttinte“ bedeckt. Die Zellen wachsen dann zu einer geschlossenen Haut zusammen.
Bisher hat Murphy das Verfahren an Leichenteilen getestet. Im nächsten Schritt sind echte Patienten an der Reihe, allerdings noch keine mit sehr schweren Verletzungen. Erst wenn diese Tests erfolgreich abgeschlossen sind, winkt die Zulassung. Bisher werden großflächige Wunden vor allem durch Hauttransplantationen verschlossen. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn genügend gesunde Haut vorhanden ist.
Video: https://youtu.be/69hFKSJr-7Y