Australische Wissenschaftler erzielen eine gezieltere Wirkung bei geringeren Nebenwirkungen
Wirksam gegen fünf Krebsarten
Das Molekül wird so designt, dass es, anders als heute eingesetzte Präparate, über einen langen Zeitraum wirkungsvoll bleibt. Insgesamt haben die Forscher um Suresh Bhargava und Neda Mirzadeh vier ähnliche Moleküle auf ihre Wirkung in Bezug auf verschiedene Krebsarten gestestet. „Wir haben bei der Bekämpfung von Krebs in den vergangenen Jahrzehnten zwar große Fortschritte erzielt, aber immer noch sterben weltweit noch mehr als 9,6 Mio. Menschen pro Jahr an dieser Krankheit“, so Mirzadeh. Krebs sei die zweithäufigste Todesursache.
Die Erfolgsquote mit herkömmlichen Medikamenten, die auf biologisch aktiven Metallkomplexen basieren, sei zwar stetig gestiegen. Parallel dazu jedoch auch die oft schwerwiegenden Nebenwirkungen. „Die neuen Wirkstoffe, die auf Gold basieren, sind weitaus wirksamer, selektiver und stabiler“, sagt Mirzadeh. Die Forscher bekämpften im Labor erfolgreich Prostata-, Brust-, Gebärmutter-, Haut- und Darmkrebszellen. In Tierversuchen zeigte sich zudem, dass der neue Wirkstoff das Tumorwachstum signifikant verlangsamte, und zwar im Schnitt um 47 Prozent. Zum Vergleich: Cisplatin kommt auf lediglich 29 Prozent.
Gold vom Körper anstandslos akzeptiert
Das neue Präparat schränkt die Aktivität der Thioredoxinreduktasen ein. Das ist ein Enzym in Krebszellen, das deren Wachstum anregt. Ganz nebenbei wirkt es auch entzündungshemmend. Diese Eigenschaft könnte es zu einem neuen Mittel gegen Arthritis machen. Bhargava ist keineswegs überrascht über die positiven Eigenschaften goldbasierter Präparate. Das Edelmetall habe in der Frühzeit der Medizin bereits eine wichtige Rolle gespielt, vor allem in China und Indien. „Wir wissen, dass Gold vom Körper anstandslos akzeptiert wird“, ergänzt Bhargava. Jahrtausendelang sei es zu therapeutischen Zwecken genutzt worden.