Die Studien von Linda Aiken et al., sowie andere Studien, haben ebenfalls zusätzliche Hinweise zum Zusammenhang zwischen höherer Bildung in der Pflege und einer besseren Patientensicherheit und Qualität der Pflege geliefert. Hier sind einige der wichtigsten Studien von Aiken und Kollegen:
Diese Studien zeigen, dass ein höheres Bildungsniveau unter Krankenpflegefachkräften mit einer besseren Patientenoutcome und einer höheren Zufriedenheit der Pflegekräfte verbunden ist.
Es besteht einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau der Krankenpflegefachkräfte in Krankenhäusern und der Sterblichkeitsrate von Patienten, die einer Operation unterzogen werden. Krankenhäuser mit einem höheren Prozentsatz an Krankenpflegefachkräften mit einem Bachelor-Abschluss hatten niedrigere Sterblichkeitsraten als Krankenhäuser mit einem geringeren Prozentsatz an hochqualifizierten Pflegekräften.
Eine höhere Patienten-zu-Krankenpfleger-Ratio ist mit höheren Raten von Krankenhaus-Mortalität, Pflegekräfte-Erschöpfung (Burnout) und Pflegekräfte-Unzufriedenheit verbunden. Krankenhäuser mit einem höheren Prozentsatz an Pflegekräften mit einem Bachelor-Abschluss hatten niedrigere Raten von Krankenhaus-Mortalität und höhere Raten von Pflegekräfte-Zufriedenheit.
Es gibt ein Zusammenhang zwischen der Personalausstattung von Krankenhäusern und den Patientenergebnissen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine höhere Patienten-zu-Krankenpfleger-Ratio mit einer schlechteren Patientenversorgung verbunden war. Krankenhäuser mit einem höheren Prozentsatz an Pflegekräften mit einem Bachelor-Abschluss hatten bessere Patientenergebnisse.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein höheres Bildungsniveau unter Krankenpflegefachkräften mit einer verbesserten Patientensicherheit und einer besseren Qualität der Pflege verbunden ist.
RN4CAST ist eine groß angelegte Studie, die im Rahmen des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Kommission durchgeführt wurde. Ziel der Studie war es, den Einfluss der Personalausstattung von Krankenpflegefachkräften auf die Patientenergebnisse und die Pflegequalität in Krankenhäusern in Europa zu untersuchen.
Einige wichtige Ergebnisse der Studie RN4CAST sind:
- Krankenhäuser mit einer höheren Personalausstattung von Krankenpflegefachkräften hatten bessere Patientenergebnisse, einschließlich niedrigerer Sterblichkeitsraten und einer besseren Gesamtbewertung der Patientenzufriedenheit.
- Ein höheres Bildungsniveau unter den Krankenpflegefachkräften war mit besseren Patientenergebnissen verbunden, insbesondere mit einer geringeren Sterblichkeitsrate und einer besseren Beurteilung der Pflegequalität.
- Eine höhere Personalausstattung mit Pflegekräften auf Intensivstationen und in medizinischen Abteilungen war mit einer verbesserten Überlebensrate von Patienten verbunden, die einer intensiven Pflege bedurften.
Rationierung in der Pflege, die als Einschränkung der Ressourcen oder der Zeit, die einem Patienten zur Verfügung stehen, definiert wird, kann zu negativen Ergebnissen für den Patienten führen. Ein Mangel an Zeit und Ressourcen kann dazu führen, dass Pflegepersonal nicht in der Lage ist, den Bedürfnissen aller Patienten gerecht zu werden, was zu unzureichender Versorgung und erhöhter Gefahr für Patientensicherheit und Gesundheit führen kann. Studien haben gezeigt, dass ein höheres Pflegepersonal-Patienten-Verhältnis zu einer besseren Patientenversorgung und höherer Patientensicherheit führt. Es ist wichtig, dass Gesundheitseinrichtungen angemessene Ressourcen bereitstellen, um sicherzustellen, dass Pflegepersonal die Bedürfnisse aller Patienten angemessen erfüllen kann.
Viele Studien belegen, dass ein höheres Pflegepersonal-Patienten-Verhältnis zu einer besseren Patientenversorgung und höherer Patientensicherheit führt. Hier sind ein paar Beispiele:
In der Studie Twigg et al. (2018) zum Beispiel, wurden Dreiundsechzig Artikel in der Systematik Review einbezogen. Zwölf Patientenergebnisse standen in umgekehrtem Zusammenhang mit der Anzahl der Pflegefachkräfte (d. h., eine höhere Anzahl von Pflegefachkräften war signifikant mit besseren Patientenergebnissen assoziiert). Dabei handelte es sich um Verweildauer, Magengeschwüre, Gastritis und obere gastrointestinale Blutungen, akuten Myokardinfarkt, Fixierungen, Rettungsversagen, Lungenentzündung, Sepsis, Harnwegsinfektionen, Sterblichkeit/30-Tage-Sterblichkeit, Druckverletzungen, Infektionen und Schock/Herzstillstand/Herzversagen. Diese Studie zeigte, dass die Qualifikation der Pflegekräfte sich auf 12 Patientenresultate auswirkte. Es ist ein Konsens über die Definition des Qualifikationsmixes erforderlich, um eine solidere Bewertung der Auswirkungen von Veränderungen im Qualifikationsmix auf die Patientenergebnisse zu ermöglichen: Der Qualifikationsmix ist vielleicht wichtiger als die Anzahl der Krankenpfleger/Innen, wenn es darum geht, negative Auswirkungen auf die Patienten zu verringern, wie z. B. die Sterblichkeit und das Scheitern von Rettungsmaßnahmen, auch wenn das optimale Personalprofil bei der Personalplanung schwer zu bestimmen ist
Diese sind nur einige Beispiele für Studien, die den Zusammenhang zwischen Pflegepersonal-Patienten-Verhältnis und Patientensicherheit untersucht haben. Es gibt viele weitere Studien, die ähnliche Ergebnisse zeigen. Es ist wichtig zu beachten, dass es auch andere Faktoren gibt, die die Patientensicherheit beeinflussen können, aber ein angemessenes Pflegepersonal-Patienten-Verhältnis ist ein wichtiger Faktor für eine sichere und effektive Patientenversorgung. Dieser Zusammenhang wurde auch beim Auftreten von postoperativen pulmonalen Komplikationen, postoperativer Pneumonie und postoperativer Septikämie in klinisches pädiatrisches Setting, festgestellt (Mark et al., 2007).
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine höhere Personalausstattung von Krankenpflegefachkräften und ein höheres Bildungsniveau unter diesen Pflegekräften mit besseren Patientenergebnissen und einer verbesserten Pflegequalität verbunden sind.
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- „Hospital nurse staffing and patient mortality, nurse burnout, and job dissatisfaction“ veröffentlicht im Journal of the American Medical Association, Vol. 288, No. 16 (2002): Autoren: L. S. Aiken, S. R. Sochalski, S. R. Charlottesville, P. S. Sloane, & J. R. Lichtenberg
- „Hospital nurse staffing and patient outcomes“ veröffentlicht im Milbank Quarterly, Vol. 82, No. 4 (2004): Autoren: L. S. Aiken, S. R. Sochalski, J. R. Cimiotti, & M. S. Aiken
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