Ein Jahr Ebola in DR Kongo: Epidemie greift auf Millionenstadt Goma über

1. August 2019 | Gastkommentare | 0 Kommentare

Am 1. August 2018 brach in der Demokratischen Republik Kongo Ebola aus. Die Situation ist weiterhin nicht unter Kontrolle.
Ein Jahr nach Ausbruch der Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo greift die Krankheit auf die Millionenstadt Goma, Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, über. Inzwischen wurden drei Fälle diagnostiziert, ein Mann ist am Mittwoch in dem von Ärzte ohne Grenzen unterstützten Ebola-Behandlungszentrum im Provinzkrankenhaus von Goma verstorben. Der Mann wurde 26 Stunden zuvor in das Spital gebracht. Die Epidemie breitet sich auch geografisch aus: Im Juni gab es einen Ebola-Fall im Nachbarland Uganda.

Am 1. August 2018 bestätigten die kongolesischen Behörden den Ausbruch einer Ebola-Epidemie. Seither haben sich mehr als 2.600 Menschen mit dem Virus infiziert, 1.700 sind daran gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat inzwischen den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

80 bis 100 Fälle pro Monat

In den Provinzen Ituri und Nordkivu ist die Zahl an wöchentlich neu gemeldeten Fällen mit 80 bis 100 konstant hoch. Nur etwa die Hälfte davon können als Kontakte zu früheren bestätigten Fällen identifiziert werden. Das erschwert eine rechtzeitige Versorgung der Betroffenen sowie Impfungen von Gefährdeten. Durch die oft fehlende Diagnose erhöht sich das Übertragungsrisiko. Das frühe Auffinden von Ebola-Erkrankten, ihre anschließende Isolierung und Behandlung können nur gelingen, wenn die Bevölkerung Vertrauen in die Bekämpfung der Epidemie hat.

Nur eine Krise von vielen

Ebola ist nur eine Krise von vielen. „Leider ist es nicht das erste Mal, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe im Land riesengroß ist“, erklärt Dr. Moussa Ousman, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen. Das gleichzeitige Auftreten von Gewaltausbrüchen und Vertreibungen, einer Ebola-Epidemie sowie einem Anstieg von Malaria- und Masern-Fällen stellt Helferinnen und Helfer vor extreme Herausforderungen.

Ärzte ohne Grenzen leistet mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Orten in den Provinzen Nordkivu und Ituri im Verbreitungsgebiet des Ebola-Ausbruchs medizinische Hilfe. Die Teams unterstützen Ebola-Behandlungszentren in Goma und Bunia sowie Transitzentren für Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Ebola. Ein Schwerpunkt liegt darauf, an den Einsatzorten trotz des Ebola-Ausbruchs weiterhin eine sichere Gesundheitsversorgung auch für Patientinnen und Patienten sicherzustellen, die an anderen Krankheiten oder Gesundheitsproblemen leiden. Außerdem sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem in der Prävention und Aufklärung zu Ebola tätig.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)