Der neun Monate alte Mohammad wurde als erstes Kind eines drogenabhängigen, kaum 20-jährigen Mannes und einer geistig behinderten noch nicht 20-jährigen Frau geboren. Die kleine Familie lebt zusammen mit den Eltern des Mannes und deren anderen Kindern in 3 kleinen Lehmhütten in einem Camp für Internally Displaced Persons (IDP) in Kabul. Ausser zwei noch schulpflichtigen Kindern sind alle Analphabeten.
Der Grossvater des kleinen Mohammad hat nach einem Minenunfall nur noch ein Bein und ist deshalb arbeitsunfähig. Die Familie hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser: manchmal waschen sie Schafwolle vor ihren Hütten, manchmal backen sie auf dem Gaskocher Bolani, afghanische Pfannkuchen mit Kräutern darin, die die Kinder dann in den Strassen Kabuls verkaufen.
Das Leben der Vertriebenen, die in Camps hausen, findet auf dem Boden statt. Der Fussboden in den Hütten besteht aus gestampftem Lehm und ist deshalb uneben. Meist legen die Bewohner eine Plastikmatte darüber, um den Staub auf ein Minimum zu beschränken. Man kocht auf Gaskochern, was auf diesem Boden eine höchst wackelige und deshalb riskante Sache ist.
Eines Tages im Frühjahr 2019, kochte Mohammads Mutter Wasser auf dem Gaskocher und liess ihn unbeaufsichtigt auf dem Boden der Hütte liegen. Das Unvermeidliche geschah … und Mohammad erlitt schwerste Verbrennungen an beiden Füsschen. Weil die Familie sehr arm und auch ungebildet ist, brachten sie den Kleinen nicht ins Spital, sondern wickelten seine Füsschen einfach in Lumpen.
Der Grossvater wusste, dass ich an bestimmten Wochentagen im Camp unterrichte. Deshalb wartete er am Hauptpfad, der durchs Lager führt, auf mich und bat mich, in seine Hütte zu kommen, weil sein Enkel Verbrennungen erlitten habe. Ich folgte ihm und sah das Ausmass der Verletzung. Die Familie war nicht bereit, den Kleinen in ein Spital zu bringen – eine erwachsene Person hätte 24/7 bei ihm bleiben müssen – und dies konnten sie sich nicht leisten. So besuchte ich Mohammad täglich, um Verbände zu wechseln und Antibiotika zu verabreichen. Dies war mir dank grosszügiger Spenden von Menschen in Europa möglich. Anlässlich meiner Besuche fiel mir auf, dass er eigenartig gedämpft reagierte auf die sehr starken Schmerzen, die solche Verbandwechsel normalerweise mit sich bringen. Weder schrie er noch zog er seine Füsschen zurück wie dies normal gewesen wäre angesichts in dieser Situation. Es stellte sich dann heraus, dass er bereits unter dem Drogenkonsum litt, der in diesem einzigen Raum der Familie stattfand.
Nachdem die Wunden verheilt waren, entwickelten sich schlimme Kontrakturen, die auf Kosten von JRS kompetent chirurgisch korrigiert werden konnten. Auch dies war nur dank ausländischer Spenden möglich.
- 25.5.2019
- 30.5.2019
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- 24.6.2019
Dies ist der Grund warum Markus Golla und Georg Jachan 2021 nach Afghanistan fliegen werden, um das Projekt von Frau Dr. Silvia Käppeli zu unterstützen. Die ersten Spendengelder wurden bereits nach Afghanistan geschickt.
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