Reduktion um mehr als ein Drittel – Depressionen zu selten diagnostiziert
Höhere Gesamtsterblichkeit
„Die Häufigkeit des Auftretens von schweren Depressionen ist unter Personen, die an Diabetes leiden, deutlich größer als bei der Allgemeinbevölkerung“, zitiert „EurekAlert!“ Vincent Chin-Hung Chen, Professor am Chiayi Chang Gung Memorial Hospital und an der Chang Gung University. „Diabetes und Depressionen tragen unabhängig voneinander zu einer höheren Gesamtsterblichkeit bei“, betont der Wissenschaftler.
35 Prozent weniger Sterbefälle
Im Rahmen ihres Projekts werteten die Forscher Versicherungsdaten der National Health Insurance Research Database http://nhird.nhri.org.tw/en aus. Seit 2014 werden dort die Daten von 99,9 Prozent der Bevölkerung Taiwans erfasst. Insgesamt 53.412 Personen mit einer Diagnose von Diabetes und Depression konnten demnach seit dem Jahr 2000 identifiziert werden. Ziel war es, herauszufinden, ob Antidepressiva die Sterberate senken.
Tatsächlich verringerten diese Medikamente die Sterblichkeit um 35 Prozent, wie die Analyse aufzeigt. Laut Chen lieferten die im „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlichten Forschungsergebnisse weitere Argumente dafür, dass bei Diabetikern Depressionen erkannt und auch behandelt werden müssen.