Tests von Forschern der Augusta University mit SIRT1 nur bei männlichen Mäusen erfolgreich
Wirkung wie Antidepressiva
Die Experten haben sich auf den präfrontalen Kortex konzentriert – ein Bereich des Gehirns, der bei komplexem Verhalten wie Planen, Persönlichkeit und sozialer Interaktion eine wichtige Rolle spielt. Er soll auch bei der Entstehung schwerer Depressionen mitwirken. Eine Deaktivierung des Gens SIRT1 bei den erregenden Neuronen führte bei männlichen Mäusen zur Depression. War Stress und keine direkte Genmanipulation Ursache der Depression, führte ein Medikament, das SIRT1 aktivierte, zur Umkehrung der Symptome.
Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass Medikamente, die SIRT1 aktivieren und eine ungewöhnlich hohe Aktivität dieser erregenden Neuronen ermöglichen, eines Tages eine wirksame Behandlungsmöglichkeit gegen schwere Depressionen sein könnten. Derzeit leiden laut dem National Institute of Mental Health allein in den USA fast sieben Prozent der Erwachsenen an schweren Depressionen.
Geschlechterunterschiede wirken
Dass bei weiblichen Mäusen keine Wirkung eingetreten ist, hat die Forscher erstaunt, da die SIRT1-Variante erstmals bei einer groß angelegten Studie mit depressiven Frauen identifiziert wurde. Die Experten vermuten, dass physische Unterschiede in dieser Hirnregion dafür verantwortlich sind. Dazu könnte die unterschiedliche Zahl von Neuronen und Synapsen zwischen den Geschlechtern gehören. Forschungsleiterin Xin-Yun Lu untersucht bereits, ob es ähnliche Geschlechterunterschiede auch beim Hippokampus gibt. Diese Gehirnregion spielt bei Depressionen und anderen Erkrankungen wie Alzheimer ebenfalls eine wichtige Rolle.