Demenzteams führen und leiten

1. Mai 2015 | Demenz, Pflegende Angehörige, Rezensionen | 0 Kommentare

Was können Führungskräfte tun – und was müssen sie tun können, um die Pflege von Menschen mit Demenz personenzentriert auszurichten? Das Praxishandbuch der erfahrenen Pflegewissenschaftlerin Buz Loveday liefert mit seiner einzigartigen und fokussierten Darstellung eine fundierte Antwort auf diese Frage. Es unterstützt leitende Pflegepersonen dabei, ihre Führungsrolle zu finden, zu interpretieren und zu reflektieren, um einen flexiblen Ansatz für eine personenzentrierte Pflege zu entwickeln. Die Autorin stellt die Ziele personenzentrierter Pflege von Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt, identifiziert die Barrieren einer personenzentrierten Pflege und hilft eine Lernstruktur zu entwickeln und die Rolle von Bildung, Schulung und reflektierter Praxis zu klären. Sie fördert eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften. Des Weiteren hilft sie die Zusammenarbeit besser zu gestalten und auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Menschen mit Demenz angemessen zu reagieren. Dieses Buch bietet eine praxisorientierte Darstellung mit zahlreichen Fallbeispielen. Mit ihrem Praxishandbuch stärkt Loveday Führungskräften den Rücken und gibt ihnen eine Werkzeugkiste für den Managementalltag an die Hand.

Übersetzt von Elisabeth Brock, herausgegeben von Sylke Werner.

Aufbau und Inhalt

  1. Die Ziele personenzentrierter Demenzpflege in den Fokus stellen
  2. Barrieren einer personenzentrierten Pflege identifizieren
  3. Pflegekräfte befähigen und unterstützen
  4. Eine Lernkultur entwickeln: Die Rollen von Schulungen und reflektierter Praxis
  5. Für eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften sorgen.
  6. Zusammenarbeiten und auf Gefühle und Bedürfnisse reagieren

Das erste Kapitel bietet eine gute Einführung in die Thematik und beschäftigt sich mit den Hauptzielen der Demenzpflege, der Rolle der Führungskraft und den Prioritäten des Pflegealltags. Hierbei werden stets Beispiele aus dem Alltag als mögliche Optionen angeführt, um den Einstieg in das Thema so praxisnah wie möglich zu gestalten. Eine personenzentrierte Pflege im Demenzbereich einzuführen ist jedoch nicht einfach. Das zweite Kapitel weist auf die möglichen Barrieren hin und gibt ihnen die notwendigen Informationen, wie sie diese Veränderung als Führungsperson begleiten. Doch was braucht ihr Team um diesen neuen Weg zu bestreiten. Welche Unterstützung können sie geben, dass ihr Team seine Stärken effektiv für dieses Vorhaben nutzt und welche Motivatoren gibt es? Das dritte Kapitel zeigt ganz klar auf, auf welche Punkte sie achten müssen. Hierbei steht natürlich ihre Rolle als Führungskraft an erster Stelle. Personenzentrierte Pflege muss von den Führungspersonen vorgelebt werden. All dies muss in entsprechenden Schulungen vermittelt werden. Die hierzu notwendigen Lernziele und Werkzeuge werden im vierten Kapitel ausführlich beschrieben. Das vorletzte Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema „Wie kommuniziere ich intern und extern und plane effizient mit den gesammelten Informationen?“. Gerade in diesem Kapitel erkennt man schnell, dass der Unterschied zwischen einer reinen Funktionspflege und einer professionellen Betreuung/Begleitung in der Kommunikation liegt. Trotz aller Werkzeuge ist und bleibt die personenzentrierte Pflege von Menschen mit Demenz eine Herausforderung, die durch spezielle Verhaltensweisen der betreuten Person zu keiner einfachen Aufgabe werden. Wie reagiert man auf besondere Verhaltensweisen? Welche Gefühle und Bedürfnisse liegen diesen Situationen zugrunde? Wie unterstütze ich pflegende Angehörige? Und mit welchen Risikoassessments kann ich mein personenzentriertes Risikomanagement beherrschen? Fragen die abschließend im letzten Kapitel beantwortet werden.

Persönliches Fazit
Dieses Werk stellt eine sehr gute Einführung in die personenzentrierte Demenzpflege dar. Es dient als Basiswerk, um den Führungspersonen wichtige Punkte darzulegen, auf welche sie besonders achten müssen. Das Buch ist aber auch ein idealer Wegbegleiter von Pflegepersonen, die direkt am Patienten mit Demenzerkrankung arbeiten. Ein idealer Leitfaden zur Reflektion des professionellen Tuns, in der die Bedürfnisse des Betreuten im Mittelpunkt stehen. Die Fallbeispiele, die in jedem Kapitel zu finden sind, begleiten ideal durch die Thematik und veranschaulichen die Situationen des Alltags und die dazugehörigen Entscheidungen von Führungspersonen. Fazit: Auf jeden Fall lesenswert.

Über die Autorin
Buz Loveday ist eine der führenden Trainerinnen im Bereich Personaltraining für Personen die mit Demenzbetreuung. Seit 1991 trainierte sie bereits tausende Pflegepersonen und Manager, die nicht nur in Institutionen und Vereinen, sondern auch im häuslichen Bereich arbeiten oder Familienangehörige unterstützen. 2005 bis 2007 unterstützte sie die Commission for Social Care Inspection mit einem speziellen Trainingsprogramm für deren Inspektoren.

Autorin: Buz Loveday
Sprache: Deutsch
Verlag: Hans Huber Verlag
Seitenumfang: 168 Seiten
ISBN: 978-3456854588

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)