Demenz: Hilfswerk NÖ setzt auf Bildungsoffensive

6. Juli 2016 | Demenz, News Österreich | 0 Kommentare

Die Anzahl der Menschen mit Demenzerkrankung nimmt zu. Der Pflege- und Ausbildungsbedarf im Bereich Demenz steigt daher. Das Hilfswerk NÖ bildet Mitarbeiter/innen spezifisch fort.

St. Pölten (OTS) – Rund 130.000 Menschen in Österreich leiden an Demenz (Quelle: BMG). Aufgrund des Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich diese Anzahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Wenn das Gedächtnis nachlässt und das Verrichten vertrauter Dinge immer schwieriger wird, ist es umso wichtiger, eine optimale Betreuung für die Betroffenen sicherzustellen. Aufgrund dieser Entwicklungen steigt der Ausbildungsbedarf im Bereich Demenz. Das Hilfswerk Niederösterreich reagiert darauf mit zwei verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten für sein Pflegepersonal. 2014 absolvierten bereits 17 Mitarbeiter/innen eine spezifische Ausbildung zu dieser Thematik. 14 weitere werden bis März 2017 in Zusammenarbeit mit der M.A.S. Alzheimerakademie zu Demenztrainer/innen ausgebildet. Und an der Donau-Universität Krems starten kommenden September 14 Mitarbeiter/innen den zweisemestrigen Lehrgang „Demenzstudien“.

„Die Inhalte der zwei Weiterbildungsformen haben jeweils einen unterschiedlichen Schwerpunkt, Praxis und Wissenschaft. Durch die Kombination der Inhalte sind wir bald am neuesten Wissensstand im Bereich der Pflege von dementen Menschen. Ziel ist es, dass das Erlernte umgesetzt und somit für den Kunden spürbar wird“, erklärt Brigitte Neumüller, Pflegedirektorin des Hilfswerks Niederösterreich. Als Demenzbeauftragte sollen die insgesamt 41 speziell ausgebildeten Mitarbeiter/innen später alle Pflegepersonen des Hilfswerks Niederösterreich zum Thema Demenz schulen.

Umfassende fachliche Begleitung und Beratung

Neben spezifischen Fortbildungen, plant das Hilfswerk Niederösterreich zukünftig erweiterte Angebote wie Gedächtnistrainings, Demenzstammtische sowie Vorträge für Angehörige. „Im eigenen vertrauten Zuhause fühlt sich der Mensch am Wohlsten. Ziel ist es daher, zur Verbesserung der Lebensqualität, zur Erhaltung der Selbstständigkeit von Betroffenen und zur Unterstützung von Angehörigen beizutragen, damit Kundinnen und Kunden solange wie möglich zu Hause zu leben können“, sagt LAbg. Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerks Niederösterreich. Mit einer fundierten fachlichen Begleitung kann das Wohlbefinden Betroffener, trotz zunehmender Hilfsbedürftigkeit im Eigenheim gestärkt werden. Derzeit werden über 8.000 Kundinnen und Kunden in der Hauskrankenpflege von den Pflegeteams des Hilfswerks Niederösterreich betreut.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)