Führende Vertreter*innen der Pflege- und Hebammenverbände haben eine gemeinsame Erklärung zur weltweiten Zukunft der Berufe nach COVID-19 abgegeben. Das berichtet der Internationale Verband der Pflegekräfte (ICN) in einer Pressemitteilung. In dieser Erklärung sind zehn Schlüsselthemen für die Berufe hervorgehoben, darunter die Notwendigkeit, die Empfehlungen des ersten WHO-Berichts zur Lage der Pflege umzusetzen. Einige weitere Punkte sind:
- Im Zusammenhang mit COVID-19 soll ein effektives Personalmanagement umgesetzt werden, einschließlich sofortiger Entlohnung mit Überstunden- und Gefahrenzulage, angemessener persönlicher Schutzausrüstung sowie standardisierter Aufzeichnung aller COVID-19-Infektionen und Todesfälle bei Gesundheitspersonal.
- Leitende Pflegefachpersonen und Hebammen sollen auf allen Ebenen des Gesundheitssystems unterstützt werden, inklusive Investitionen in nationale Führungskräfte-Programme, um einen Beitrag zur Entwicklung und Entscheidungsfindung bei gesundheitspolitischen Themen zu leisten.
- Es soll sichergestellt werden, dass Ausbildungsprogramme mit den Zielen des Gesundheitssystems übereinstimmen. Dazu gehört der Einsatz von kompetenzbasierten Lehrplänen, geeigneter Technologien und die Einhaltung der relevanten Bildungsstandards für jeden Beruf. Verbindungen zwischen akademischen Institutionen und klinischen Praxisstandorten sollen gestärkt, Defizite von klinischer Supervision beseitigt werden.
- Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ein förderliches berufliches Umfeld sind zu gewährleisten. Das beinhaltet angemessene Entlohnung, sozialen Schutz, angemessene Arbeitszeiten, berufliche Sicherheit, eine sichere Personalausstattung sowie individuelle Karrieremöglichkeiten.
Für die Erklärung trafen sich der ICN, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationale Hebammenrat Mitte Juni in Genf und diskutierten das Thema mit mehr als 600 leitenden Pflegefachpersonen und Hebammen. Die vollständige Erklärung finden Sie hier.