Berlin, 06.03.2017: Der Koalitionsausschuss verhandelt am 7.3.2017 über das Pflegeberufereformgesetz. „Die Bundestagsfraktionen – insbesondere die der Union – müssen nun Farbe bekennen, wie ernst sie es mit der Verbesserung der Sicherung der Pflege und der Situation beruflich Pflegender tatsächlich meinen. Sie müssen wählen zwischen den Bedürfnissen der Klient/-innen und Forderungen der großen Mehrheit der Berufsvertreter einerseits und den Wünschen einiger privater Träger von Altenhilfeeinrichtungen und Altenpflegeschulen andererseits“, sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), heute in Berlin. „Es geht hier um eine grundsätzliche Weichenstellung. Denn die Pflegeausbildung in Deutschland muss dringend zukunftsfest gemacht werden. Sollte die Reform am Widerstand einer lauten Minderheit scheitern, stecken wir für viele Jahre in einem Reformstau fest. Augen zu und Anforderungen zu senken wird die Herausforderungen nicht verschwinden lassen. Einige Abgeordnete scheinen immer noch nicht verstanden zu haben, dass diese Herausforderungen ganz wesentlich qualitativer Natur sind. Die deutsche Politik hat schon bei den Arbeitsbedingungen jahrelang tatenlos zugesehen und die Stimmen der Berufsverbände in der Pflege ignoriert, die vor den Folgen immer prekärer werdender Arbeitsbedingungen warnten. Die Folgen spüren wir heute massiv in Form von eklatantem Personalmangel. Die Krokodilstränen von Arbeitgebern und Politikern darüber lösen wahrhaftig keines der Probleme“, macht die DBfK-Präsidentin deutlich.
Der DBfK appelliert an die Abgeordneten des Bundestages, diese Fehler der Vergangenheit bei der Ausbildungsreform nicht zu wiederholen: Setzen Sie sich dafür ein, dass das Pflegeberufereformgesetz wie vorgelegt verabschiedet wird!