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21. März 2020 | Covid19, News Deutschland | 0 Kommentare

Landespflegekammer kontaktiert aktiv Pflegefachpersonen im Ruhestand

„Nach der Einrichtung einer zentralen Meldestelle machen wir in dieser für das Gesundheitswesen kritischen Phase nun den nächsten Schritt: In den nächsten Tagen und Wochen werden wir Pflegefachpersonen im Ruhestand kontaktieren, um auch mit deren Unterstützung Stück für Stück unseren Freiwilligen-Pool aufzubauen. In enger Absprache mit dem Landesdatenschutzbeauftragten werden wir hierfür auf unsere Datenbank zugreifen, um das Potential an freiwilligen und qualifizierten Helfern weitestgehend auszuschöpfen. Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen und auch diese Maßnahme hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Wir wollen gemeinsam erreichen, dass es im Kampf gegen das Coronavirus an vorderster Front zu einer Unterstützung der Pflegefachpersonen kommt“, so Sandra Postel, Vizepräsidentin der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.

„Wir haben es mit der schwierigsten Krise des Gesundheitswesens in der Nachkriegsgeschichte zu tun und wollen katastrophale Zustände so gut es geht vermeiden. Jeder helfende Sachverstand ist willkommen! Auch wenn unser Land beispielsweise bei der Anzahl an Intensivbetten anders vorbereitet ist als andere europäische Länder, können nur erhebliche Anstrengungen dazu führen, dass wir keine Zustände wie in Italien bei uns hier in Deutschland haben. Die Situation ist, auch wenn es für viele nicht so scheint, sehr ernst!“, sagt Postel.

Die von der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz eingerichtete Coronavirus Hotline zur Nennung vorhandener Qualifikationen ist ab sofort freigeschaltet. Unter der Rufnummer 06131 – 327 38 50 können sich unter anderem nicht mehr berufstätige Pflegefachpersonen zur Aufnahme in einen Freiwilligen-Pool anmelden. Die zuständigen Mitarbeiter der Landespflegekammer sind rund um die Uhr und an jedem Wochentag zu erreichen. Auch per Mail ist eine Meldung möglich. Schreiben Sie uns hierfür bitte eine Nachricht an corona@pflegekammer-rlp.de unter Angabe folgender Daten: Name, Kontaktdaten (mobil + E-Mail), Adresse, Art der pflegerischen Ausbildung und Erfahrung, bevorzugtes Einsatzgebiet.

Wichtig: Sie gehen mit der Meldung keine Verpflichtung zu einem möglichen Einsatz ein.

Hintergrund: Mittlerweile wurden in allen Bundesländern umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Verlangsamung der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus getroffen. Die Zahl der in Rheinland-Pfalz bestätigten Fälle ist mittlerweile auf 1062 (Stand: 21.03) gestiegen. 

Die Landespflegekammer steht in engem und ständigen Austausch mit sämtlichen relevanten Stellen und Behörden zur aktuellen Lage. Das gemeinsame Ziel aller Anstrengungen ist es, die aktuelle Lage laufend zu bewerten und Maßnahmen zu treffen, die die adäquate Versorgung im Gesundheitswesen kurz-, mittel- und langfristig sicherstellen.

Als Pflegekammer Rheinland-Pfalz haben wir eine Task-Force einberufen, die insbesondere die Situation in den Pflegesettings laufend analysiert und Maßnahmen mit den Partnern in Rheinland-Pfalz und auf der Bundesebene abstimmt. Schwer-punkte sind derzeit die Versorgungslage innerhalb des Gesundheitswesens, Sonder-Qualifizierungsmaßnahmen für Pflegefachpersonen und die Sicherstellung der personellen Ressourcen in der pflegerischen Versorgung.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)