DE: Viele Interessierte zu Gast beim Gemeinsamen Fachtag zur Gewalt in der Pflege

9. November 2017 | News Deutschland | 0 Kommentare

Unter dem Motto „Tabus abbauen, in dem man über sie spricht!“ haben die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, die PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie zu einem gemeinsamen Fachtag geladen. Neben Fachvorträgen und Workshops wurde dort eine Auswahl von gelungenen Beispielen vorgestellt, die Schule machen könnten.

„Das Tabuthema ‚Gewalt in der Pflege‘ muss öffentlich diskutiert werden“, führt Hans-Josef Börsch, Mitglied des Vorstands der Landespflegekammer, in die Veranstaltung ein. „Die erschütternden Ereignisse in einer stationären Pflegeeinrichtung im Land, die sich im Jahr 2015 zugetragen und die uns alle bewegt haben, sind dabei nur ein Anlass. Professionell Pflegende bilden die mit Abstand zahlenmäßig größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen und haben darüber hinaus den intensivsten Zugang und Kontakt zu den zu Pflegenden. Daraus können selbstverständlich Konfliktsituationen entstehen. Gewalt ist keine Einbahnstraße, sie kann zu Pflegende ebenso treffen wie die Pflegenden selbst“, gibt Börsch zu bedenken.

„Der Fachtag ist aus dem gemeinsamen Verständnis entstanden, dass eine wertschätzende und würdevolle pflegerische Versorgung von Menschen, die ein besonderes Schutzbedürfnis haben, grundlegend ist. Mit einer ‚Kultur des Wertschätzens und Hinschauens‘ schärfen wir den Blick für einen respektvollen und achtsamen Umgang, sensibilisieren alle Beteiligten und können Menschen, die auf Pflege und Unterstützung angewiesen sind, vor Gewalt geschützt werden“, erläutert Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler die Veranstaltung.

„In vielen Einrichtungen im Land ist das Thema schon lange kein Tabu mehr. Vielmehr gibt es eine Vielzahl von Ideen, Lösungsansätzen und Konzepten, die in Rheinland-Pfalz angeregt und umgesetzt wurden“, lobt Regine Schuster, Vorstandsvorsitzende der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz, die vielen gelungenen Best Practice Beispiele.

Die Landespflegekammer, die PflegeGesellschaft und das Ministerium haben eine Auswahl dieser gelungenen Beispiele in einer Broschüre zusammengestellt und möchten diese einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die Broschüre kann kostenfrei von der Geschäftsstelle der Landespflegekammer bezogen werden.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)