DE: Verbesserungen in der professionellen Pflege müssen endlich spürbar werden!

4. Juni 2019 | News Deutschland | 0 Kommentare

„Die von der Bundesregierung ausgerufene ,Konzertierte Aktion Pflege‘ ist wegweisend für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der professionellen Pflege. Mit ihrem Vorstoß haben Frau Giffey, Herr Spahn und Herr Heil gezeigt, dass sie unsere Bedenken und die der beruflich Pflegenden in Deutschland ernst nehmen. Allerdings muss sichergestellt werden, dass die erzielten Vereinbarungen auch tatsächlich umgesetzt werden. Ein Geplänkel der Großen Koalition darf dem nicht im Wege stehen, hier ist absolute Disziplin gefordert! Auch die Gewerkschaften stehen in der Pflicht, sich verstärkt für die Pflegekräfte einzusetzen. Ihre Aufgabe ist es, das aktuell viel zu niedrige Lohnniveau so gut es geht anzupassen. Wir können nicht mehr Anerkennung fordern, um dann bei der Entlohnung inkonsequent zu handeln. So kann man weder junge Leute für den Beruf begeistern noch Berufserfahrene zurückgewinnen, die der Profession den Rücken gekehrt haben“, so Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.

Das Ziel der vor einem Jahr gestarteten Konzertierten Aktion Pflege ist es, den Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften spürbar zu verbessern, die Pflegefachpersonen zu entlasten und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. In fünf Arbeitsgruppen wurden hierzu, zusammen mit Akteuren des Sozialsystems und der Pflege, konkrete Maßnahmen erarbeitet. Die Ergebnisse wurden nun von den verantwortlichen Ministern vorgestellt: So seien unter anderem ein Personalbemessungsverfahren für Pflegekräfte in Krankenhäusern zu erarbeiten, die Entlohnungsbedingungen in der Altenpflege zu verbessern, die Zahlen der ausbildenden Einrichtungen und der Auszubildenden bis 2023 um jeweils 10 Prozent zu steigern sowie den Pflegenden mehr Verantwortung zu übertragen.

„Als Landespflegekammer erhoffen wir uns durch die Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege, dass es nun endlich zu den von der Politik versprochenen Änderungen kommt. Wir brauchen eine finanzielle Absicherung der Pflegefachkräfte, die wie von uns mehrfach gefordert mindestens bei 4.000 Euro im Monat liegen sollte. Diese Lohnstruktur muss in Form eines Tarifvertrages allgemein und verbindlich sein, ganz gleich wie die Position von privaten Arbeitgeberverbänden lautet. Doch die Wertschätzung kann nicht nur durch mehr Geld gewährleistet werden, daher ist die Übertragung von mehr Verantwortung der völlig richtige Schritt. Wir sind zuversichtlich, dass mit mehr Investitionen in die Ausbildung, mehr Personal und dem Abbau bürokratischer Hürden eine gezielte Verbesserung erreicht werden kann. Dafür müssen jedoch die Vereinbarungen schnellstmöglich und effizient von den politischen Entscheidungsträgern umgesetzt werden“, macht Mai deutlich.

Hintergrund: Mit der einstimmigen Verabschiedung des Heilberufsgesetzes durch den rheinland-pfälzischen Landtag im Dezember 2014 ist die Landespflegekammer errichtet worden. Seit dem 01. Januar 2016 haben die Pflegenden im Land damit eine kraftvolle Interessenvertretung erhalten. Die Landespflegekammer mit ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern nimmt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Mitglieder wahr.

Die Vertreterversammlung hat in der Sitzung vom 2. März 2016 erstmals den Vorstand der Landespflegekammer gewählt. Präsident der Kammer ist Dr. Markus Mai. Zur Vizepräsidentin wurde Sandra Postel gewählt. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes sind aktuell Prof. Dr. Anderl-Doliwa, Andrea Bergsträßer, Hans-Josef Börsch, Esther Ehrenstein, Renate Herzer und Oliver Weidig und Nina Benz.

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)