DE: Pflege 4.0 – Absolut alternativlos!

17. März 2019 | News Deutschland | 0 Kommentare

„Leider müssen wir feststellen, dass unser Appell in Bezug auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegefachpersonen bei relevanten Akteuren weiterhin kein Gehör findet. Mehrfach hatten wir diese aufgefordert, ein Konzept für eine faire Vergütung sowie eine Entschädigung für die Arbeit zu unattraktiven Dienstzeiten zu vereinbaren und umzusetzen. Hier hat sich leider nichts getan. Weiterhin müssen beruflich Pflegende unter äußerst prekären Bedingungen ihrer Arbeit nachgehen. Statt für Entlastung und eine solide finanzielle Grundlage in der Pflege zu sorgen, beobachten wir eine gefährliche Passivität, die die Zukunft der pflegerischen Versorgung in Deutschland aufs Spiel setzt. Die guten Impulse des Pflegepersonalstärkungsgesetzes können ihre Wirkung erst richtig entfalten, wenn die Verantwortlichen endlich die darin enthaltenen Möglichkeiten auch konsequent nutzen“, so Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.

In seiner Rede beim Deutschen Pflegetag in Berlin forderte Mai konkrete Maßnahmen, um den Pflegeberuf für Berufseinsteiger attraktiver zu machen. Dazu gehört unter anderem eine bessere Vergütung der Pflegefachkräfte, deren Bruttogrundgehalt bei einer Vollzeitbeschäftigung bei mindestens 4.000 Euro im Monat liegen soll. Zudem sei eine massive Entlastung erforderlich, so etwa im Bereich der Bürokratisierung. Hier seien die verantwortlichen Akteure im Umgang mit den Pflegefachpersonen zu nachlässig und würden somit die Zukunft der Pflege als Profession aufs Spiel setzen.

„Um den Teufelskreis der Unattraktivität zu durchbrechen, bedarf es zunächst einer Verbesserung der Entlohnung. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Pflegefachpersonen WERTschätzung erhalten, die sie aufgrund ihrer hoch verantwortungsvollen Aufgabe auch VERDIENEN. Dies kann jedoch nur in Form eines fairen Vergütungskonzeptes garantiert werden. Wir fordern die Gewerkschaften zu einer konstruktiven Zusammenarbeit auf. In der jetzt vom Gesetzgeber geschaffenen Möglichkeit der vollständigen Refinanzierung von Tariflöhnen muss jetzt von gewerkschaftlicher Seite eine deutliche Antwort für die beschäftigten Pflegefachpersonen folgen. Pflege 4.0 stellt hier eine gute Grundlage dar!“, sagte Mai in Berlin.

Hintergrund: Mit der einstimmigen Verabschiedung des Heilberufsgesetzes durch den rheinland-pfälzischen Landtag im Dezember 2014 ist die Landespflegekammer errichtet worden. Seit dem 01. Januar 2016 haben die Pflegenden im Land damit eine kraftvolle Interessenvertretung erhalten. Die Landespflegekammer mit ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern nimmt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Mitglieder wahr.

Die Vertreterversammlung hat in der Sitzung vom 2. März 2016 erstmals den Vorstand der Landespflegekammer gewählt. Präsident der Kammer ist Dr. Markus Mai. Zur Vizepräsidentin wurde Sandra Postel gewählt. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes sind aktuell Prof. Dr. Anderl-Doliwa, Andrea Bergsträßer, Hans-Josef Börsch, Esther Ehrenstein, Renate Herzer, Oliver Weidig und Nina Benz.

 

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)