Berlin (ots) – Seit dem ersten Auftreten von Aids in den frühen 80er-Jahren versucht die pharmazeutische Forschung das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) zu besiegen. Erste Erfolge brachte der Wirkstoff Azidothymidin. AZT schaffte es, dass sich das HI-Virus nicht weiter im Körper ausbreitete. Damit der Wirkstoff wirkt, musste er allerdings akribisch eingenommen werden: Rund um die Uhr und exakt alle vier Stunden. Zudem waren schwere Nebenwirkungen und Resistenzen ein Problem.
Den Durchbruch in der Behandlung brachten Mitte der 90er hochaktive antiretrovirale Therapien (HAART): Die Kombination von drei antiretroviralen Medikamenten aus mindestens zwei Wirkstoffklassen, einzunehmen in einer Tablette pro Tag, hemmt die Vermehrung des Virus im Körper so weit, dass es sich im Blut nicht mehr nachweisen lässt. Und: Sie macht die bis dahin immer wieder auftretenden Resistenzen unwahrscheinlich.
Heute ist Aids durch die medikamentöse Therapie zu einer chronischen Krankheit geworden. Die modernen Medikamente sind mittlerweile sehr gut verträglich, die Nebenwirkungen werden immer geringer. Deshalb können viele Infizierte ein ganz normales Leben führen, sind körperlich fit und das bis ins hohe Alter.
Noch eine gute Nachricht: In Zukunft könnte CRISPR/Cas in der Gentherapie zur Heilung von Krankheiten wie Hepatitis oder HIV zum Einsatz kommen. Am Freiburger Institut für Zell- und Gentherapie untersucht man die Einsatzmöglichkeiten der Genschere.