DE: Gesundheit von Pflegefachpersonen betrifft uns alle

18. Juni 2022 | News Deutschland | 0 Kommentare

Ergebnisse des TK-Gesundheitsreports 2022 vorgestellt – Mai warnt vor Folgen für die pflegerische Versorgung

Auch in diesem Jahr sind die Ergebnisse des TK-Gesundheitsreports alarmierend: Verglichen mit anderen Berufsgruppen werden Menschen in Pflegeberufen weiterhin öfter sowie länger krankgeschrieben. Demnach fielen Pflegefachpersonen im Jahr 2021 durchschnittlich an 23,9 Tagen krankheitsbedingt aus. Beschäftigte anderer Branchen sind im Bundesland an 15,4 Tagen ausgefallen. Bereits vor der Coronapandemie zeigte der TK-Gesundheitsreport deutlich, dass besonders viele Fehltage auf das Konto von Pflegefachpersonen gehen. Dazu erklärt Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz:

„Wir sehen eindeutig, dass Corona die schon zuvor kritische Situation verschärft hat. Es muss seitens der Politik und der Arbeitgeber ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die immer größer werdende Belastung der beruflich Pflegenden einen Einfluss auf die komplette Patientenversorgung haben wird. Mehr Personal muss auch deswegen ein präsentes Thema sein, da nur durch eine Aufstockung in allen Bereichen für Entlastung gesorgt werden kann. Die Planung von Dienstzeiten muss zudem transparenter und geordneter gestaltet werden, da diese einen massiven Einfluss auf das berufliche als auch private Leben der Pflegefachpersonen hat. Das Einspringen muss für die Einrichtungen dabei absolut unattraktiv sein.“

„Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz übernimmt hier bereits die Initiative: In Kooperation mit der TK-Landesvertretung haben wir in den vergangenen Jahren Seminare angeboten, die darauf abzielten, die Resilienz Pflegender zu stärken. Auch für das kommende Jahr ist so ein Angebot geplant. Zudem setzen wir uns für die Etablierung altersgerechter Strukturen in der Pflege ein, dies haben wir bereits mit der Veröffentlichung eines Positionspapiers unterstrichen. Doch auch die Politik muss hier ihren Beitrag leisten und die berufliche Pflege von allen Seiten stärken, insbesondere bei der Vergütung und der Personalausstattung. Die Gesundheit von Pflegefachpersonen hat einen direkten Einfluss auf unser gesamtes Gesundheitswesen. Das muss allen klar sein!“, betont Mai.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)