Laut aktuellen Medienberichten befindet sich die Generalistik nicht mehr auf der Themen-Liste des Koalitionsausschusses von Union und SPD. „Es wäre ein fataler Fehler“, so Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, „wenn die Debatte um die Reform der Pflegeausbildung keinen Platz mehr in der laufenden Legislaturperiode finden würde.“ Die bereits länger auf Eis liegende Reform des Pflegeberufegesetzes sollte im gemeinsamen Koalitionsausschuss zu einem Abschluss auf Basis des vorliegenden Regierungsentwurfes gebracht werden.
Die Generalistik, wie die Zusammenführung zu einem gemeinsamen Ausbildungsabschluss der Berufsbilder der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege genannt wird, ist schon länger eine zentrale Forderung der Landespflegekammer. Diese Form der Ausbildung soll vor allem auf einen Einsatz in allen Arbeitsfeldern der Pflege vorbereiten und einen Wechsel zwischen den Pflegebereichen erleichtern.
„Besonders vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl ist es nicht nachvollziehbar, dass ein so wichtiges Thema wie die Pflegeausbildung keinen Platz im Koalitionsausschuss findet“, so Dr. Mai und weiter: „Ein Scheitern des Pflegeberufereformgesetzes stellt besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine nachhaltige massive Verschlechterung des Pflegeberufs dar und wäre für viele Kolleginnen und Kollegen wie ein Schlag ins Gesicht“. Ein Scheitern spielt darüber hinaus Kräften in die Hand, die weiterhin qualifizierte Altenpflegerinnen und Altenpfleger in großem Maße ausbeuten wollen und ihnen eine breite Perspektive auf dem Feld möglicher Tätigkeiten im Pflegefeld vorenthalten wollen, unterstreicht Kammerpräsident Dr. Mai. In diesem Zusammenhang weist Mai auf das Motto des diesjährigen Deutschen Pflegetages im März hin: „Pflege hat die Wahl“!
Hintergrund: Mit der einstimmigen Verabschiedung des Heilberufsgesetzes durch den rheinland-pfälzischen Landtag im Dezember 2014 ist die Landespflegekammer errichtet worden. Seit dem 01. Januar 2016 haben die Pflegenden im Land damit eine kraftvolle Interessenvertretung erhalten. Die Landespflegekammer mit ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern nimmt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Mitglieder wahr.
Die Vertreterversammlung hat in der Sitzung vom 02. März 2016 den Vorstand der Landespflegekammer gewählt. Präsident der Kammer ist Dr. Markus Mai. Zur Vizepräsidentin wurde Frau Sandra Postel gewählt. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes sind Andrea Bergsträßer, Hans-Josef Börsch, Angelika Broda, Karim Elkhawaga, Esther Ehrenstein, Renate Herzer und Christa Wollstädter.