VKD sieht hier A-Priorität der neuen Bundesregierung
Berlin, d. 29. Januar 2018. „Die Forderung der Verbände der industriellen Gesundheitswirtschaft nach einem nationalen eHealth-Zielbild für Deutschland unterstützen wir ausdrücklich“, so der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands Dr. Josef Düllings. Der VKD werbe schon seit Jahren für einen mittlerweile nötigen Kraftakt, eine Investitionsoffensive zur Digitalisierung des Gesundheitssystems. Trotz vieler Modellprojekte, trotz zahlreicher Initiativen, trotz der nun schon über elfjährigen, sehr produktiven Zusammenarbeit von Krankenhäusern und IT-Firmen in der vom VKD mit begründeten Entscheiderfabrik fehle es an einer flächendeckenden Umsetzung. Diese sei erst realistisch mit einer von Bund und Ländern getragenen eHealth-Strategie.
Dr. Düllings: „Wesentliche Fortschritte sind in vielen Ländern immer dann erzielt worden, ungeachtet, ob es eher wettbewerbliche Systeme oder eher staatliche Systeme sind, wenn der Staat als Innovationstreiber auf die Bühne tritt. Die Formulierung eines nationalen Zielbildes, einer Strategie mit zeitlichen Planungen und Vorgaben für Standards beschleunigen den Prozess der Digitalisierung. Dies ist kein Projekt für die Selbstverwaltung. Die Schaffung einer digitalen Infrastruktur in der Gesundheitsbranche gehört wie die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in staatliche Hände. Die gescheiterte elektronische Gesundheitskarte ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn diese Aufgabe der Selbstverwaltung übertragen wird“, so der VKD-Präsident.
Die Krankenhäuser haben für einen solchen bundesweiten Weg in die Digitalisierung des Gesundheitssektors bereits viele Erfahrungen und Erkenntnisse beizutragen. „Viele unserer Mitarbeiter erwarten, dass sie Prozesse verbessern hilft, dass sie ein Instrument dafür sein wird, ihnen mehr Zeit für die Patienten zu geben und deren Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Sie haben zudem bereits vielfältige eigene Erfahrungen mit digitalen Technologien gemacht, die längst im Einsatz sind. Sie stehen daher der Digitalisierung positiv gegenüber“, so Dr. Düllings. Das bestätigten nicht nur die Mitglieder des eigenen Verbandes. Das habe auch eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem vergangenen Jahr zur Digitalisierung im Krankenhaus gezeigt, die feststelle, dass es hier kaum Ängste und Befürchtungen gebe, wie vielleicht in anderen Branchen oder auch in anderen Sektoren des Gesundheitswesens.
Die Struktur unserer gesamten Gesundheitsversorgung muss und wird sich mit der Digitalisierung verändern. Sie braucht aber dafür entsprechende Weichenstellungen. Das darf nicht dem Selbstlauf überlassen bleiben. Die Forderung des VKD nach einem Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus schließt als wichtigen Teil die Digitalisierung ein. Diese ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Kliniken wirtschaftlicher arbeiten können, die überbordende Bürokratie abgebaut und vor allem das Personal entlastet wird. Sie ist ein wesentliches Instrument für die notwendige Verknüpfung der heute noch relativ abgeschotteten Versorgungssektoren und für eine breitere Vernetzung von medizinischem Knowhow vor allem zwischen Hochleistungskliniken und kleinen Krankenhäusern.
Dr. Josef Düllings: „Wenn also eine neue Bundesregierung diese auch von uns geteilte Aufforderung zu einer nationalen eHealth-Strategie hoffentlich aufgreift, erwartet der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands, dass er in die dann folgenden Entwicklungsschritte zur Erarbeitung eines nationalen eHealth-Zielbilds einbezogen wird. Wir können wir hier aus der Praxis und aus unserem Engagement in der Entscheiderfabrik Wesentliches beitragen. Dazu sind wir bereit.“
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD) vertritt mit rund 2.250 Mitgliedern das Management fast aller deutschen Krankenhäuser einschließlich der Rehabilitationskliniken und Pflegeeinrichtungen. Er versteht sich als Ansprechpartner insbesondere in Fragen der Krankenhauspraxis und des Klinikmanagements. https://www.vkd-online.de/