GKV-SV und DKG haben sich in Grundzügen darüber verständigt wie sie den gesetzlichen Auftrag, Personaluntergrenzen in der Pflege im Krankenhaus festzulegen, erfüllen wollen. Aus Sicht des Deutschen Pflegerates (DPR) ist die vorgesehene Regelung völlig unzureichend und im schlimmsten Fall dazu geeignet, die Situation an vielen deutschen Krankenhäusern noch zu verschlimmern. Der DPR fordert Bundesgesundheitsminister Spahn eindringlich auf, zu intervenieren.
In den deutschen Krankenhäusern müssen die Pflegenden viel zu viele Patientinnen und Patienten versorgen. Im internationalen Vergleich zum Teil mehr als doppelt so viele wie in Nachbarländern. Das ist nicht nur eine Gefahr für die zu versorgenden Menschen, die wund liegen, stürzen, sich mit Krankenhauskeimen anstecken, unnötig lange auf Schmerzmedikamente warten oder schlecht vorbereitet entlassen werden. Das ist auch eine enorme Überlastung der Pflegenden, die überdurchschnittlich oft körperlich und seelisch krank werden, ausbrennen und aus dem Beruf aussteigen.
Das hat sich lange angebahnt und kommt nicht überraschend. Das muss ein Ende haben! Dies hat 2017 auch die damalige Bundesregierung erkannt und die gesetzliche Vorgabe für die zum 30.6.2018 festzulegenden Personaluntergrenzen auf den Weg gebracht. Weder Bundesregierung noch Bundestag haben sich vermutlich vorgestellt, dass das so wie es sich jetzt abzeichnet, umgesetzt werden könnte. Im Koalitionsvertrag wurde angekündigt die Regelung auf alle bettenführenden Abteilungen auszuweiten. Auch das muss sofort umgesetzt werden. Wir gehen davon aus, dass der Koalitionsvertrag Bestand hat und nicht bereits zu Beginn der Legislatur unterlaufen wird.
