16 Prozent aller Menschen, die sich in Schleswig-Holstein mit dem Covid-19-Virus infiziert haben, arbeiten in pflegerischen oder medizinischen Berufen. Das geht aus einer Kleinen Anfrage hervor, die die SPD-Abgeordnete Birte Pauls gestellt hat. Demnach wurden insgesamt „510 Personen als infiziert erfasst, die in Einrichtungen nach § 23 IfSG (medizinische Einrichtungen inklusive ambulanter Intensivpflege) und § 36 IfSG (u.a. Pflegeeinrichtungen und Eingliederungshilfe) tätig sind“. Von diesen 510 Personen arbeiten 341 in medizinischen Einrichtungen inklusive ambulanter Intensivpflege und 169 in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Bei den aktuell 3.140 Infizierten in Schleswig-Holstein (Stand: 25. Juni 2020) sind das etwa 16 Prozent.
„Die Zahlen zeigen uns, dass besonders Beschäftigte in sozialen Berufen, die auf Körperkontakt während ihrer Tätigkeiten nicht verzichten können, einem deutlich höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind“, so Birte Pauls auf ihrer Website. Gleichzeitig berge eine unentdeckte Infektion dieser Beschäftigten eine Gefahr für die von ihnen zu betreuenden Menschen. Pauls hält deshalb eine regelmäßige Testung aller derer, deren Tätigkeit ohne Körperkontakt nicht möglich ist, für sinnvoll.
Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein hatte bereits am vergangenen Freitag für eine regelmäßige und umfängliche Testung von Pflegefachpersonen plädiert. „Die Testungen sind für die Eindämmung der Pandemie und die Unterbrechung von Infektionsketten ein effizientes Instrument“, betont Drube. „Auf jede erkannte Infektion kann schnellstmöglich reagiert werden und eine Verbreitung innerhalb der Risikogruppe vermieden werden.“