ISOE-Forschungsgruppe PlastX weist mehr als 1.000 Substanzen in Kunststoffprodukten nach
Bedenklicher Schadstoffmix
In Zusammenarbeit mit Kollegen der Goethe-Universität Frankfurt http://uni-frankfurt.de und der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegen http://ntnu.no haben die Fachleute in 34 Alltagsprodukten aus Kunststoff die Chemikalien hinsichtlich ihrer Gesamttoxizität und ihrer Zusammensetzung untersucht – unter anderem Produkte wie Joghurtbecher, Trink- und Shampoo-Flaschen aus acht verschiedenen Kunststofftypen.
„Wir fanden in drei von vier getesteten Produkten schädliche Substanzen, darunter Chemikalien, die toxisch auf Zellen wirken oder endokrine, also hormonähnliche Effekte hervorrufen“, berichtet Lisa Zimmermann, Erstautorin der Studie. In den Plastiktypen Polyvinylchlorid (PVC) und Polyurethan (PUR) fand sich eine größere Zahl von Chemikalien und die Effekte waren bedenklicher als etwa die in Polyethylenterephthalat (PET).
1.400 Chemikalien enthalten
„Es waren insgesamt mehr als 1.400 Chemikalien in den Produkten enthalten. In einzelnen Produkten fanden wir sogar mehr als 100 verschiedene Substanzen. Von diesen 1.400 Substanzen konnten im Labor nur 260 identifiziert werden. Etwas mehr als 80 Prozent aller nachgewiesenen Substanzen konnten wir mithilfe chemischer Analysen nicht identifizieren“, ergänzt Zimmermann und warnt vor dem Erhitzen von Speisen in der Verpackung.