Covid-19: Israel vs. Südafrika Mutante

12. April 2021 | Covid19, Gastkommentare | 0 Kommentare

Israel vs. Südafrika Mutante – kurze Einordnung: Eine kleine Studie aus Israel macht die Runde, die oft so ausgelegt wird als würde die BioNTech Impfung gegen die Südafrika Mutante nicht gut wirken. Das ist eine viel zu seichte Interpretation.
Natürlich waren Ungeimpfte viel häufiger infiziert als Geimpfte. In seltenen Fällen findet man aber auch unter Geimpften PCR positive und die hat man in dieser Studie untersucht. Rund 150 vollständig Geimpfte wurden mit 150 Ungeimpften verglichen, die alle PCR positiv waren.
Die allermeisten Infektionen waren mit der britischen B117 Mutante. Aber bei den 150 infizierten Ungeimpften fand man einen Fall der Südafrika Mutante, bei den 150 infizierten Geimpften 8 solche Fälle. Das bedeutet, die Südafrika Mutante war unter den Geimpften 8x überrepräsentiert.
Das bedeutet jedoch NICHT, dass sich die Südafrika Mutante deshalb in Israel ausbreiten kann! Die Erstautorin @SternLab der Studie schreibt: “We see evidence for reduced vaccine effectiveness against the S.A. variant, but it does not spread in Israel.”
Außerdem: Alle 8 Fälle traten kurz nach der zweiten Impfung auf. Einen vollständigen Immunschutz erwartet man aber erst etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung. 14 Tage nach der zweiten Dosis fand die Studie KEINE Fälle der Südafrika Mutante.
Dazu die Studienautorin: “We think that this reduced effectiveness occurs only in a short window of time (no B.1.351 cases 14+ days post 2nd dose), and that the S.A. variant does not spread efficiently. Thus, even more of a reason to get vaccinated and drive down cases to zero!”
Das Ganze ist nicht überraschend, nur cool, dass wir dazu endlich Zahlen aus der realen Welt haben und nicht nur Zellkulturversuche. Insgesamt ist die Impf-Entwicklung in Israel ein sehr aufbauender Lichtblick der mich in jeder Hinsicht happy macht.

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