Wien (OTS) – Landau: „22,9 Millionen Menschen sind in Ostafrika von einer akuten Hungerkrise betroffen. Die gute Nachricht: Die Hilfe kommt an und unterstützt 40.000 Menschen in Kenia und 50.000 im Südsudan!“
„Gerade im Bereich der Humanitären Hilfe kann auch ein kleines Land wie Österreich Großes leisten. Ich sage das auch mit einem Dank an alle Bürgerinnen und Bürger in unserem Land, die diese Hilfe unterstützen, aber auch als Appell an diese und jede künftige Bundesregierung: Eine substanzielle Aufstockung der Mittel des Auslandskatastrophenfonds ist ein Gebot der Stunde“, fordert Caritas Präsident Michael Landau anlässlich des Welttages der humanitären Hilfe am 19. August. Dieser wurde 2008 durch die UNO ausgerufen und wird jährlich begangen. Als humanitäre Hilfe bezeichnet man Maßnahmen zur Rettung menschlichen Lebens. Dazu gehören Essen, sauberes Trinkwasser, Hygieneartikel, Kleidung und Notunterkünfte. In der ersten Phase der Hilfe nach einer Katastrophe ist es wichtig, das Überleben der Betroffenen zu sichern und die größte Not zu lindern.
„Als Caritas leisten wir an vielen Brennpunkten unserer Erde humanitäre Hilfe, eingebunden in das internationale Caritas Netzwerk. Mehr als 160 Caritas Organisationen stehen weltweit im Dienst der Menschlichkeit. Als Caritas Österreich helfen wir zum Beispiel in Syrien, in der Ukraine, in Afrika oder aktuell in Nepal, wo nach den verheerenden Überschwemmungen der vergangenen Tage 12.000 Menschen erstversorgt werden“, so Caritas Präsident Michael Landau.
Im Norden Kenias erreichte die lebensnotwendige humanitäre Hilfe seit Beginn der aktuellen Dürrekatastrophe bisher 40.000 Menschen: Laufende Verteilungen von Lebensmittelpaketen und Lebensmittelgutscheinen sind Teil des Hilfsprogramms. Damit bekommen die Menschen Zugang zu Nahrungsmitteln über die lokalen Märkte und können sich mit Grundnahrungsmitteln wie Hirse, Reis, Hülsenfrüchten selbst versorgen. In besonders entlegene Gebiete wird mit LKWs Wasser geliefert. 6000 Kinder bekommen in dem aktuell laufenden Nothilfeprogramm in den Schulen ihre Mahlzeiten gekocht, damit sichert man neben der Ernährungssicherheit auch den regelmäßigen Schulbesuch.
Im Südsudan versorgt die Caritas Österreich seit Beginn des Jahres 50.000 von ihren Heimatdörfern geflüchtete Menschen mit Gütern des täglichen Bedarfs wie mit Grundnahrungsmitteln, Wasser und dringend benötigten Hygieneartikeln. Die Menschen finden bei der Caritas und den kirchlichen Einrichtungen auch Schutz und werden in provisorischen Lagern untergebracht. Darunter sind auch hunderte Kleinkinder und Babys mit speziellen Bedürfnissen, die in entsprechend ausgerüsteten Baby Feeding Centers versorgt werden.
Michael Landau: „Klar ist: Humanitäre Hilfe rettet Menschenleben, jeder Spendeneuro zählt! Daher gilt mein Dank den Österreicherinnen und Österreichern, aber auch der Hilfe von staatlicher Seite. Denn Humanitäre Hilfe braucht auch eine gewisse Planbarkeit. Gemeinsam können wir auch unter schwierigsten Bedingungen Überlebenshilfe leisten!“
Humanitäre Hilfe: Überleben sichern und gleichzeitig Widerstandskraft stärken
Aktuell leistet die Caritas mit lokalen Partnerorganisationen hauptsächlich Nothilfe in den von der Hungerkrise in Ostafrika betroffenen Gebieten: Wasserversorgung, Nahrungsmittelverteilungen, Saatgut und die Versorgung von akut unterernährten Kindern.
„So lange Kinder verhungern, haben wir als Gesellschaft versagt. Wir müssen uns bewusst werden, dass wir die erste Generation sind, die das Wissen, die Technologie, die finanziellen Mittel und auch die notwendige Information hat, um den Hunger zu besiegen. Wenn jeder von uns bereit ist zu teilen und Menschen in der Not zu helfen, können wir das Hungern beenden“, so Landau und weiter: „Katastrophen finden häufiger statt, werden chronisch: Bürgerkriege, Klimawandel kommen dazu. Bislang galt noch die klassische Katastrophenhilfe, nach Erdbeben oder Überschwemmungen Nothilfe zu leisten. Heute ist es genauso wichtig, die Bevölkerung parallel zur Ersthilfe widerstandsfähiger gegen kommende Katastrophen zu machen.“
Katastrophenvorsorge ist billiger als Katastrophenhilfe
Bei Nothilfeprojekten wird daher von Anfang an der Grundstein für eine sich selbst tragende nachhaltige Entwicklung gelegt. Darüber hinaus ist die Katastrophenvorsorge ein wichtiger Teil der humanitären Hilfe geworden. „Natürlich ist die Gleichzeitigkeit von humanitären Krisen in Entwicklungsländern eine Herausforderung. Aber klar ist: Katastrophenvorsorge ist bei weitem billiger als Katastrophenhilfe. Häuser erdbebensicher bauen, einen Evakuierungsplan in Schulen einführen, langfristige Programme zur Ernährungssicherung – all das hilft, den Menschen eine Perspektive aufzeigen. Und: Hilfe zur Selbsthilfe gelingt nur auf einer partnerschaftlichen Ebene“, so Landau: „Eine unserer Grundregeln sind Unparteilichkeit und Neutralität. Menschen in Notlagen kurz-, mittel-und langfristig zu helfen, unabhängig und ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres Geschlechts – das ist humanitäre Hilfe.“
UN-Kampagne 2017: #NotATarget
Am diesjährigen Welttag der Humanitären Hilfe soll insbesondere der HelferInnen und der zivilen Bevölkerung gedacht werden, die in Krisengebieten leider oft ihr Leben riskieren. Unter dem Hashtag #NotATarget werden politische Entscheidungsträger am Samstag, den 19. August, in einer weltweiten Online-Aktion dazu aufgerufen, HelferInnen bei ihren Einsätzen und die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen wie Kinder oder Menschen mit Behinderungen, in Krisengebieten nicht zur Zielscheibe zu machen, sondern unter besonderen Schutz zu stellen. https://worldhumanitarianday.org/en
Caritas Spendenkonto
BAWAG P.S.K.: IBAN AT92 6000 0000 0770 0004
BIC: BAWAATWW
Kennwort: Hungerhilfe
Online Spenden: www.caritas.at/hunger
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