Bis ich unterm Himmel hänge: Eine Ermutigung für Angehörige von Menschen mit Demenz

20. Oktober 2019 | Demenz, Pflegende Angehörige, Rezensionen | 0 Kommentare

Doris Reckewell, Tochter und Andrea Jandt, Leiterin eines Pflegeheimes stellen in diesem Buch sehr einfühlsam den Verlauf einer Demenzerkrankung dar. Reckewells Mutter leidet an Demenz und ihre Tochter beschreibt sehr einfühlsam in Geschichten die Symptome der Demenz. Jandt ergänzt zu den Beispielen dann mit ihrem Fachwissen zum Thema. So erhält die Leserin, der Leser einen sehr tiefen Einblick und kann sein Wissen erweitern. Zusätzlich ist das Buch ein Plädoyer sich seinen Ängsten und Gefühlen zu stellen und auch dazu, sich als Angehöriger helfen zu lassen. Das Buch ist eine gute Hilfestellung für pflegende Angehörige um in den unterschiedlichsten Lebenssituationen mit Menschen mit Demenz einen empathischen Zugang und Verständnis für sich selbst und den betroffenen Menschen zu finden. Der Verlust des Partners, obwohl er noch da ist, der Verlust des intellektuellen Austausches, der Verlust für die Projektionsfläche der eigenen Identität im Anderen, der Verlust der erfüllten oder abgewiesenen Erwartungen, der Verlust der gemeinsam erlebten Zweisamkeit und der Verlust des Familiengefüges und des Rollengefüges wird angesprochen und Wege der Bewältigung beschrieben. Mit dem Verweis auf weiterführende Literatur und Filme sowie auch Informationen zum Thema Demenz für Kinder ist dieses Buch fachlich inhaltlich sehr gut abgerundet und für alle Altersgruppen empfehlenswert.

Taschenbuch: 95 Seiten
Verlag: Ernst Reinhardt Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3497023462

Autor

  • Karin Eder

    Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Advanced Practice Nurse, akademische Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege, Demenzberaterin, Direktorin im Haus Hetzendorf, Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser