Wien (OTS) – „Ohne frisches Geld im System wird es nicht gehen,“ stellt Josef Zellhofer, Vorsitzender der ÖGB/ARGE-FGV, zur aktuellen Situation im Pflegebereich fest. Es fehlt sowohl an Geld, Personal als auch Wertschätzung. „Imagekampagnen alleine werden das Problem nicht lösen“, so Zellhofer.
Derzeit wird für die Langzeitpflege in Österreich gerade mal 1,9 Prozent des BIP ausgegeben. „Das reicht jetzt schon hinten und vorne nicht,“ so Zellhofer. Um dem steigenden Bedarf in Zukunft decken zu können, hat der Bundesvorstand der ÖGB/ARGE-Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe am Mittwoch die Forderung nach einer Erhöhung auf 4 Prozent des BIP beschlossen.
„Darüber hinaus muss die neue Bundesregierung endlich eine umfassende und nachhaltige Pflegereform auf den Weg bringen. Dazu gehört auch, sich endlich von der Idee einer Pflegelehre zu verabschieden“, sagt Zellhofer. „Die Lehre ist zum größten Teil praxisorientiert und die Arbeit an (teilweise schwerkranken) PatientInnen ist aus gutem Grund für unter 17-Jährige verboten! Die einzige vernünftige Lösung, um junge Menschen direkt nach der Pflichtschule für den Bereich der Gesundheitsberufe zu begeistern (ohne mit EU-Recht in Konflikt zu kommen!), ist ein BHS-Modell, wie es derzeit als Pilotprojekt in Gaming, NÖ umgesetzt wird. Solche innovativen Lösungen sind zu forcieren, damit der Bereich der Pflege endlich im 21. Jahrhundert ankommt.“