Stadt Wien ist gefordert, Leistungen der Mitarbeiter/innen der gemeinnützigen Ordensspitäler finanziell gleich zu behandeln wie jene der Angestellten von städtischen Spitälern.
Wien (OTS) – Die gemeinnützigen Wiener Ordensspitäler leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der Wiener Gesundheitsversorgung. Das zeigt sich derzeit besonders bei der Versorgung von Kindern, aber auch in Bereichen wie zum Beispiel der Geburtshilfe, Augenheilkunde oder Orthopädie leisten die Ordensspitäler einen unverzichtbaren, hohen Anteil an der öffentlichen Versorgung.
„Die Wiener Ordensspitäler pflichten den Aussagen der Stadt Wien bei, wenn diese den wichtigen Stellenwert von Ordensspitälern in der stationären Versorgung von Kindern ausdrücklich unterstreicht“, sagt Prim. Dr. Manfred Greher, Sprecher der Wiener Ordensspitäler, in einer Reaktion auf eine Presseaussendung der Stadt Wien. Insgesamt steht in Wien jedes fünfte Spitalsbett in einem der sieben Wiener Ordensspitäler1) mit insgesamt 4.860 Beschäftigten. Pro Jahr werden dort 109.265 Patientinnen und Patienten stationär und 344.404 Menschen ambulant betreut sowie 67.741 Operationen und 28.287 tagesklinische Behandlungen durchgeführt (2018).
„Wir handeln im Auftrag der Stadt, haben einen öffentlichen Versorgungsauftrag und werden dafür von der öffentlichen Hand unterstützt. Dass wir unsere Leistungen zu einem ausgesprochen attraktiven Preis anbieten, hilft der Stadt Wien, Kosten im Gesundheitswesen zu sparen“, sagt Prim. Greher. Von gewinnorientierten Privat- und Belegspitälern oder Klinikbetreibern unterscheiden sich die sieben Non Profit Krankenhäuser darin, dass bei ihnen jeder Euro in den Unternehmen verbleibe und den Patientinnen und Patienten zu Gute komme.
„Sehr gerne bieten wir der Stadt Wien an, unser eng mit der Stadt abgestimmtes Angebot noch stärker als bisher zur Verfügung zu stellen und die bestehenden Kooperationen zu intensivieren und auszubauen“, so Prim. Greher.
Wirtschaftlich schwieriges Umfeld der Ordensspitäler seit Gehaltssprüngen in städtischen Spitälern
Prim. Greher weist jedoch darauf hin, dass die Wiener Ordensspitäler derzeit mit einem wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld konfrontiert sind. Noch vor drei Jahren waren die Gehaltsniveaus aller Wiener Krankenhäuser mit öffentlichem Versorgungsauftrag nahezu gleich. Seither haben die durch die Besoldungsreform der Stadt Wien initiierten, großen Gehaltssprünge bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern städtischer Spitäler dieses Gleichgewicht und damit die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt empfindlich gestört.
„Das lässt absehbar problematische Auswirkungen auf die Wiener Gesundheitsversorgung erwarten“, sagt Prim. Greher. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen genau so gute Leistungen für die Patienten wie die Angestellten der städtischen Spitäler. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine finanzielle Ungleichbehandlung im Sinne der Stadt Wien ist“, sagt Prim. Greher. „Die Verantwortlichen in der Wiener Politik sind daher gefordert, dieses Gehaltsgefälle zwischen städtischen Spitälern und Ordensspitälern durch entsprechende zusätzliche Finanzierung der Ordensspitäler rasch auszugleichen, damit wir auch weiterhin leistungsfähig bleiben können.“
1) Barmherzige Brüder Krankenhaus (2. Bezirk), Franziskus Spital Landstraße (3. Bezirk) und Franziskus Spital Margareten (5. Bezirk), Herz-Jesu Krankenhaus (3. Bezirk), Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien (6. Bezirk), Orthopädisches Spital Speising (13. Bezirk), St. Josef Krankenhaus (13. Bezirk), Göttlicher Heiland Krankenhaus (17. Bezirk)