AT: WGKK spielt wichtige Rolle in der Diabetes-Vorbeugung und -Versorgung in Wien

13. November 2017 | Diabetes, News Österreich | 0 Kommentare

Präventionsangebote und Spezialambulanzen in den WGKK-Gesundheitszentren und im Hanusch-Krankenhaus – Therapie Aktiv bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten

Wien (OTS) – Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November betont die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) die Bedeutung des WGKK-Gesundheitsverbundes für die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Diabetes in Wien. Laut Schätzungen der Österreichischen Diabetesgesellschaft (ÖDG) leben im Großraum Wien rund 150.000 Menschen mit Diabetes. Der Großteil kann von Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern bzw. von niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten für Innere Medizin gut betreut werden. Geschätzte zehn Prozent – das sind rund 15.000 Patientinnen und Patienten – weisen allerdings einen komplexen Verlauf des Diabetes mit drohenden schweren Komplikationen auf. Diese benötigen die Expertise von Spezialambulanzen für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen, wie sie auch in den vier WGKK-Gesundheitszentren und im Hanusch-Krankenhaus zur Verfügung stehen. Allein im ersten Halbjahr 2017 wurden hier rund 9.600 Patientinnen und Patienten betreut. „Das zeigt eindrucksvoll die Bedeutung der WGKK-eigenen Gesundheitseinrichtungen für die medizinische Versorgung der Wiener Bevölkerung“, betont WGKK-Obfrau Ingrid Reischl.

Prävention beginnt in der Kindheit

Oberarzt Dr. Helmut Brath von der Diabetesambulanz im WGKK-Gesundheitszentrum Wien-Süd und Vorstandsmitglied der ÖDG, betont die Bedeutung der Prävention und einer stufenförmigen Versorgung der Patientinnen und Patienten. „Wir gehen von einer Steigerung der Diabetesfälle bis 2030 um 15 bis 20 Prozent aus. Damit ist der Diabetes eines der bedeutendsten Gesundheitsprobleme unseres Jahrhunderts“. Vorbeugen lässt sich die Erkrankung durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und wenn nötig einer Gewichtsreduktion. Hilfestellung können hier die Ernährungsberaterinnen der WGKK leisten, die sowohl Einzelberatung als auch Gruppenkurse anbieten. Im ersten Halbjahr 2017 nahmen rund 3.300 Versicherte eine Ernährungsberatung im WGKK-Gesundheitsverbund in Anspruch.

Eine besonders wichtige Gruppe für die Prävention sind übergewichtige Kinder und Jugendliche. Sie haben ein besonders hohes Risiko im späteren Leben einen Diabetes zu entwickeln. Für sie bietet die WGKK das Programm „Enorm in Form“ an. Über sechs Monate nehmen die Kinder unter ärztlicher Aufsicht an einem Bewegungs- und Ernährungsprogramm teil. Dazu kommen psychologische Gruppenangebote zur Motivation. Auch die Eltern werden miteinbezogen.

Therapie Aktiv und Spezialambulanzen

Die Erstdiagnose von Diabetes und die Betreuung bei unkomplizierten Verläufen sind am besten bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten aufgehoben. Idealerweise nehmen Ärztin bzw. Arzt und Patientin bzw. Patient am Disease-Management-Programm „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ teil, das eine strukturierte Versorgung gewährleistet.

Durch Beratung zur Veränderung des Lebensstils und wenn nötig durch eine moderne, medikamentöse Therapie können Komplikationen der chronischen Erkrankung deutlich reduziert werden. Dr. Brath: „Aktuelle Daten zeigen, dass durch die bessere Therapie Spätfolgen wie Schlaganfall und Herzinfarkt um über die Hälfte zurückgehen. Auch die Zahl der Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihres Diabetes zur Dialyse müssen, sinkt deutlich“. Damit Spätfolgen wie chronische Wunden an den Füßen und Augenschäden vermieden bzw. rechtzeitig erkannt werden, sollen alle Patientinnen und Patienten mit Diabetes regelmäßig zur Fuß- bzw. Augenkontrolle. Im Therapie-Aktiv-Programm sind diese fix vorgesehen. Auch in den Augenambulanzen aller vier WGKK-Gesundheitszentren sowie in den beiden Fußambulanzen in den Gesundheitszentren Wien-Nord und Wien-Mitte werden viele Patientinnen und Patientinnen mit Diabetes betreut.

Dr. Brath betont abschließend: „Früherkennung des Diabetes ist wichtig. Wir haben heute viele Möglichkeiten, den Diabetes zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden. Entscheidend für den Therapieerfolg ist es, die Kompetenz der Patientinnen und Patienten im Management der eigenen Krankheit zu fördern“. Dazu bieten die Diabetesambulanzen der WGKK umfangreiche Schulungsprogramme für ihre Patientinnen und Patienten an.

Links:

Die Kontaktdaten der Einrichtungen des WGKK-Gesundheitsverbundeswww.gesundheitsverbund.at

Informationen zu „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ unter: www.wgkk.at/therapieaktiv

Informationen zu „Enorm in Form“www.wgkk.at/enorminform.at

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)