Der Konvent der Elisabethinen Graz betreibt das erste Hospiz für obdachlose, schwerkranke Menschen und ermöglicht ihnen ein würdevolles Leben in der letzten Lebensphase.
Mit dem VinziDorf-Hospiz betreiben die Elisabethinen Graz ein in Mitteleuropa einzigartiges Haus: Sie betreuen obdachlose Menschen mit fachlicher Professionalität und menschlicher Herzenswärme an ihrem Lebensende in einer stationären Versorgung. In zwei Hospizbetten nehmen sie Menschen mit unheilbar schweren Erkrankungen auf. Diese können dadurch ihr Leben in einer gewohnten Umgebung, begleitet von Freunden und Vertrauten, vollenden.
Vor der Eröffnung des Hospizes im April 2017 gab es keine vergleichbare Einrichtung. Viele obdachlose Menschen haben eine Scheu davor, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen, weil sie häufig das Gefühl vermittelt bekommen, nicht erwünscht zu sein oder, aufgrund ihres Alkoholkonsums, selbst an ihrer Erkrankung Schuld zu sein. Im VinziDorf-Hospiz werden sie als wertvolle Menschen mit individuellen Qualitäten wahrgenommen. Im Sinne der franziskanisch-elisabethinischen Ordensspiritualität nehmen sie die Schwestern und ihre Mitarbeitenden mit offenen Armen auf und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Sie werden rund um die Uhr betreut und bekommen dieselbe qualitativ hochwertige Medizin und Pflege, die die Elisabethinen auch auf ihrer Palliativstation im Krankenhaus leisten.
Für die umfassende Betreuung hat der Konvent der Elisabethinen ein interdisziplinäres Team zusammengestellt. 24-Stunden-BetreuerInnen übernehmen die Grundversorgung der Bewohner. Vier diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sowie zwei ÄrztInnen der Palliativstation sind für die Palliativ-Fachpflege zuständig und fahren mehrmals pro Woche in das Hospiz. Ein Team aus acht ehrenamtlichen Medizinern mit Rufbereitschaft stellt die ärztliche Versorgung rund um die Uhr sicher. Mitarbeitende aus den Bereichen Seelsorge und Sozialarbeit sind eng in die Versorgung eingebunden.
Darüber hinaus besuchen sechs Ehrenamtliche des Hospizvereins Steiermark regelmäßig die Bewohner und schenken ihnen ihre Zeit.
Den Entschluss, sich um schwerkranke, obdachlose Menschen zu kümmern, haben die Elisabethinen Graz 2015 gefasst: „Unsere Berufung leben wir ganz konkret im Hier und Jetzt, indem wir für Menschen da sind“, sagt Mutter Bonaventura Holzmann, Generaloberin des Konvents der Elisabethinen in Graz. „Anlässlich des 325-jährigen Bestehens unseres Konvents haben wir uns überlegt: Wo würde die heilige Elisabeth heute hinschauen und handeln? Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, ein eigenes Hospiz für obdachlose Menschen zu errichten.“
Wertvoll ist in der Umsetzung die Unterstützung und engagierte Mitarbeit seitens der Krankenhausleitung, die voller Überzeugung am Aufbau und Betrieb des Hospizes mitwirkt.
Der Auftrag der Elisabethinen ist es, sich um Arme und Kranke zu kümmern. Diese Aufgabe erfüllen sie seit 1690 in ihrem Krankenhaus in Graz-Gries, das mittlerweile 192 Betten, fünf Fachrichtungen und rund 400 Mitarbeitende zählt. In diesem Krankenhaus kümmern sie sich bereits seit 1998 auf der Palliativstation um Menschen mit unheilbaren Erkrankungen. Der Konvent der Elisabethinen zählt derzeit zwölf Schwestern, die das Krankenhaus betreiben und, je nach Alter, aktiv mitarbeiten bzw. mitgearbeitet haben.
Mit dem VinziDorf-Hospiz als jüngstem Werk gingen die Elisabethinen dorthin, wo viele obdachlose Menschen bereits leben: Sie errichteten es in Graz-St. Leonhard, in einem Haus, das die Pfarre St. Leonhard zur Verfügung stellt. Direkt daneben liegt das VinziDorf, eine langfristige Wohnversorgung für obdachlose Männer, die von den VinziWerken betrieben wird. Die VinziWerke unterstützen das Hospiz auch mit ihrer Expertise im Umgang mit obdachlosen Menschen.
Für den Betrieb sind die Elisabethinen auf die Unterstützung von Spenderinnen und Spendern angewiesen, damit unter anderem Personal, Essen und medizinische Produkte finanziert werden können.
Spendenkonto für das Projekt:
Krankenhaus der Elisabethinen GmbH
Hospiz/Palliativ
IBAN: AT85 2081 5000 4236 0834
BIC: STSPAT2GXXX