AT: Tag der Pflege: 24-h Betreuung ist nachhaltige Säule des Pflegesystems

10. Mai 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – „Österreich verfügt mit der 24h-Betreuung über eine nachhaltige Säule im heimischen Pflegewesen und die 24h-Betreuerinnen und -Betreuer erledigen eine verantwortungswolle Aufgabe auf beeindruckende Weise. Erst zuletzt wurde mit der Einführung des Gütesiegels ÖQZ 24 für die vermittelnden Agenturen ein wichtiger Meilenstein gesetzt um weiterhin hochwertige Betreuung gewährleisten zu können und den Qualitätsanspruch im System zu betonen“, sagte heute, Freitag, der Obmann des Fachverbandes der Personenbetreuer, Andreas Herz, anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai.

Wie rasch der Bedarf bereits jetzt steigt, zeigt das Anwachsen der Förderung für die 24h-Betreuung: Während es im Jahr 2008 durchschnittlich 3.200 Bezieher pro Monat gab, lag dieser Wert 2015 bereits bei 21.900. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 31,6 Prozent.

„Die 24h-Betreuung ist ein eigenständiges System mit klar abgegrenzten Handlungsfeldern gegenüber pflegerischen Aufgaben. Gleichzeitig wird gewährleistet, dass pflegebedürftige Menschen in den eigenen vier Wänden betreut werden können. Dies entspricht dem Wunsch der Menschen und der Angehörigen, nämlich über vielfältige Möglichkeiten in der Betreuung zu verfügen und auf ein bewährtes System im Bedarfsfall zurückgreifen zu können. 80 Prozent der Menschen wollen zu Hause gepflegt werden. Qualitätssicherung und Transparenz in der Betreuungssituation haben Priorität und unterstreichen die soziale Verantwortung, die mit der 24h-Betreuung verankert wurde“, so Herz, der auf die wesentlichen Punkte des „ÖQZ 24“ verweist:

• Vermittlungsagenturen können sich durch eine externe Stelle zertifizieren lassen und damit unter Beweis stellen, dass sie – über die gesetzlichen Anforderungen hinaus – höhere Qualitätsstandards erfüllen.

• Vermittlungsagenturen sind im Rahmen des ÖQZ 24 vertraglich verpflichtet, eine Qualitätssicherung mittels Hausbesuchen durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen bzw. Krankenpfleger in regelmäßigen Abständen, mindestens jedoch einmal pro Quartal, durchzuführen und zusätzlich für einen Notfallplan zu sorgen.

• Das Recht zur Führung des Zertifikates wird für den Zeitraum von drei Jahren erteilt. Danach ist eine Rezertifizierung möglich. Zusätzlich wird nach 18 Monaten ein Management-Review durch die Agenturen selbst durchgeführt. Bei Verstoß gegen die Bedingungen der Richtlinien für die Vorbereitung und Durchführung der Zertifizierung nach dem ÖQZ 24, Insolvenz, gravierendem oder wiederholtem Missbrauch der Verwendung des Qualitätszertifikates erfolgt ein sofortiger Entzug des Qualitätszertifikates.

„Die 24h-Betreuung gewährleistet seit mehr als zehn Jahren, dass Menschen in herausfordernden gesundheitlichen und persönlichen Situationen die Möglichkeit erhalten, die eigenen vier Wände nicht verlassen zu müssen und angemessen betreut werden. Um die anstehenden Herausforderungen in der Pflege bewältigen zu können, benötigen wir aber einen Schulterschluss, die 24-Stunden-Betreuung zu stärken und Fördermöglichkeiten auszubauen“, betonte Herz abschließend.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)