AT. Stillberatung ist seit heuer für alle Frauen eine Leistung der Krankenkassen

21. September 2017 | News Österreich | 0 Kommentare

Wien (OTS) – Stillen fördern – gemeinsam! So lautet das Motto der diesjährigen Weltstillwoche von 1. bis 7. Oktober. Gute Nachrichten gibt es in diesem Zusammenhang von Österreichs Hebammen. Seit Jänner dieses Jahres haben alle Frauen nach der Geburt Anspruch auf Hebammenbetreuung im Wochenbett. Ein zentrales Thema bei den Wochenbettbesuchen ist die Ernährung des Babys. „Hebammen beraten und unterstützen dabei, besonders beim Stillen, beim korrekten Anlegen, um das Wundwerden der Brustwarzen zu verhindern. Wir zeigen verschiedene Stillpositionen und geben Informationen, um Brustentzündungen vorzubeugen. Wir können Probleme schon frühzeitig erkennen und mit den richtigen Maßnahmen einen guten Stillverlauf unterstützen“ erklärt Petra Welskop, Präsidentin des Österreichischen Hebammengremiums.

Fünf Hebammen-Hausbesuche in den ersten fünf Tagen nach der Geburt und – wenn Probleme, z.B. beim Stillen, auftreten – weitere sieben Hausbesuche bis zur achten Woche bezahlt die Krankenkasse.

Muttermilch stillt mehr als den Hunger

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, reif geborene, normalgewichtige Kinder bis zum sechsten Monat ausschließlich zu stillen. Muttermilch ist auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt und die beste Ernährung in den ersten Lebensmonaten. Babys brauchen in dieser Zeit keine weiteren Speisen und Getränke und entwickeln sich prächtig, wenn sie nach Bedarf gestillt werden.

Die feine Abstimmung von Stillen und Muttermilch geht über Ernährung weit hinaus. Stillen sichert dem Baby die besten Entwicklungschancen, und es vermag sich sogar an Entwicklungsphasen anzupassen. Außerdem kann während der Stillmahlzeiten durch Hautkontakt, Blicke, Gerüche, Lautäußerungen und das Still- und Kuschelhormon Oxytocin eine innige Verbindung zwischen Mutter und Kind entstehen. Darüberhinaus wirkt sich Stillen auch auf die Gesundheit der Frau günstig aus, ist bequem und spart zudem noch Geld.

Hebammen-Hilfe bei Stillproblemen

Medikamentengaben unter der Geburt, der Weg, auf dem das Baby auf die Welt gekommen ist, Trennungen in der ersten Phase des Kennenlernens oder ein sehr früher Einsatz von Schnullern oder Flaschensaugern können die Ursachen für Stillprobleme sein. In jedem Fall ist die beste Erste-Hilfe-Maßnahme, professionelle Unterstützung beizuziehen. Hebammen kennen viele mögliche Stillpositionen, setzen Hilfsmittel (z.B. Stillhütchen, Milchpumpen) überlegt ein und helfen mit Tipps und Tricks über Schwierigkeiten hinweg.

Auch die Zeit des Abstillens muss nicht alleine bewältigt werden. Alle Fragen rund um Beikost, die Ernährungsumstellung des Babys und die Reduktion der Milchproduktion der Mutter können mit der Hebamme besprochen werden.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)