Wien (OTS/SPW) – Frauen- und Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner, die Bundesfrauenvorsitzende Nationalrätin Gabriele Heinisch-Hosek und Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger luden am gestrigen Montag unter dem Motto „Ich schau auf mich!“ gesundheitsinteressierte Frauen ins ega. Neben Vorträgen von ExpertInnen wurden diverse Beratungsgespräche und Informationen zu Gesundheitsthemen aus Frauensicht geboten. Viele Frauen nutzten die Gelegenheit und informierten sich zu Themen wie Brustgesundheit, Schwangerschaft und Geburt, seelischer Gesundheit, Gewaltschutz, praktischen Gesundheitstipps, u.v.m.
Den Fokus auf die Frauengesundheit zu legen, sei aktueller denn je. Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen und Männer unterschiedliche Gesundheitsrisiken, unterschiedliche Lebensstile und bei Krankheiten unterschiedliche Symptome zeigen. Immer häufiger sind Frauen etwa von Erkrankungen betroffen, die bisher als „typische“ Männererkrankungen galten, etwa Herz- Kreislauf- Erkrankungen und insbesondere Herzinfarkt. Für eine bestmögliche Gesundheitsversorgung müssen auch die spezifischen medizinischen Bedürfnisse von Frauen beachtet werden. Daher wurde von SPÖ-Ministerin Pamela Rendi-Wagner ein umfangreicher Aktionsplan zur Frauengesundheit vorgelegt, den es europaweit bisher nur in Österreich gibt. Im Vordergrund stehen dabei die gesundheitlichen Interessen von Frauen – von Mädchen und jungen Frauen angefangen über Frauen im Erwerbsalter bis hin zu Frauen im Alter.
Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner: „Wir wollen, dass Frauen länger gesund leben. Dafür braucht es viel mehr als medizinische Versorgung. Es geht um die Arbeit, das soziale Leben, die Bildung. Wenn Frauen kein Einkommen zum Auskommen haben, ist das ein Gesundheitsrisiko. Genau da setzt der Aktionsplan Frauengesundheit an.“
Der Aktionsplan sieht zum Beispiel Maßnahmen gegen unrealistische Schönheitsideale vor. Mehr als die Hälfte der jungen Frauen im Teenager-Alter wenden ungesunde, teils gefährliche Maßnahmen zur Gewichtskontrolle und -reduktion an. Hier will die Frauenministerin mit Information und Aufklärung einen Beitrag leisten. Außerdem sollen Vorsorgeuntersuchungen ausgebaut werden. Ziel ist es, dass Frauen auf Basis guter Informationen selbstbestimmte Entscheidungen treffen können. Notwendig ist es aber auch, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen im Auge zu behalten. Ein veraltetes Rollenbild trägt dazu bei, dass viele Frauen den Alltag in der Familie und den Großteil der unbezahlten Arbeit weitgehend alleine meistern müssen. Diese ungleiche Verteilung gilt es aufzubrechen. Außerdem übernehmen Frauen nicht nur einen Großteil der Haushaltsführung und Kindererziehung, sie sind oft auch für die Pflege naher Angehöriger verantwortlich. Ziel des Aktionsplanes ist es, Unterstützung und Hilfestellung im Alltag zu bieten.
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek: „Gesundheit ist ein Thema, das alle Frauen bewegt, egal woher sie kommen, wie auch immer sie leben wollen, wen auch immer sie lieben. Spannen wir einen großen Bogen und bewegen wir die Massen.“
Zwtl: Frauengerechtere Gesundheitsversorgung und –information in Wien
Wien beschloss bereits 1998 als zweite Stadt Europas – nach Glasgow – ein eigenes Frauengesundheitsprogramm. In diesem maßgeschneiderten Programm werde auf die speziellen Bedürfnisse von Frauen eingegangen und eine Qualitätsverbesserung aller medizinischen, psychologischen und sozialen Dienstleistungen für Frauen erreicht.
„Seit den Anfängen des Wiener Programms für Frauengesundheit ist dieser spezielle Blickwinkel fest im Gesundheitswesen der Stadt verankert. Das Programm hat maßgeblich dafür gesorgt, dass sich die Perspektive in der Gesundheitsversorgung geändert hat und Frauen jetzt anders wahrgenommen werden. Mit dem Frauengesundheitsprogramm ist Wien stets Vorreiterin gewesen – nicht nur in Österreich, sondern auch international“, betont Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.
Das Themenspektrum des Wiener Programms für Frauengesundheit ist breit gestreut und orientiert sich an aktuellen Entwicklungen: von Programmen zur Förderung der Herzgesundheit oder zur Prävention von Essstörungen, über Initiativen zum Brustkrebs-Screening oder zur seelischen Gesundheit bis hin zu einem umfangreichen Angebot für junge Mütter.
„Frauen und Männer sind unterschiedlichen psychosozialen Belastungen ausgesetzt, die krank machen können. Besonders großen Stellenwert legen wir daher auf Projekte, die es Frauen erleichtern, ein gesundes Leben zu führen. Hier geht es um ganz konkrete Angebote, die so aktive Gesundheitsförderung und -vorsorge zu den Frauen bringen“, sagt die Gesundheitsstadträtin.
Am Frauengesundheitstag im ega gab es neben Vorträgen von Ärztinnen und einer Kriminalbeamtin, Beratungstische zu unterschiedlichsten Themen. Unter anderem standen die Frauenabteilung der Stadt, FEM Süd, das Büro für Frauengesundheit und Gesundheitsziele der MA 24 sowie Ärztinnen und zahlreiche Expertinnen für Fragen zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Frauengesundheitskampagne der SPÖ:
https://www.frauen.spoe.at/gesundheit
Aktionsplan Frauengesundheit:
https://www.bmgf.gv.at/home/Aktionsplan_Frauengesundheit
Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren:
https://www.frauengesundheit.at/
Wiener Frauengesundheitsprogramm: