Hohe Ausgaben und Barrieren für Menschen mit Behinderung
„Eine Behinderung muss man sich leisten können“, konstatiert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung und Vorsitzende des Ausschusses für Gleichstellung und Nicht-Diskriminierung in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember.
Laut UN erhöht das Leben mit einer mittelschweren Behinderung die Lebenserhaltungskosten um etwa ein Drittel und eine schwere Behinderung schlägt sich mit einem Plus von 40 Prozent zu Buche. „Behinderung darf nicht zur Armutsfalle werden!“, so Bayr und ergänzt: „Wenn man bedenkt, dass Behinderte im Berufsleben oft diskriminiert werden und teilweise zu lächerlichen Taschengeldern in Werkstätten arbeiten müssen, wird einem erst die ganze Dimension der finanziell prekären Lage bewusst, in der sich 18 Prozent der Menschen in Österreich befinden.“
Im globalen Süden ist die Zahl der Behinderten um ein vielfaches höher. Die UN schätzt, dass 80 Prozent der Behinderten weltweit in sogenannten Entwicklungsländern leben. Die Nichtregierungsorganisation „Licht für die Welt“ setzt sich seit über 30 Jahren professionell und engagiert für Menschen mit Behinderungen im globalen Süden ein. In ihrer aktuellen Aussendung weist sie darauf hin, dass neben Arbeitsmarkt und Bildung auch Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe inklusiv werden müssen.
Auf der ganzen Welt fordern Menschen mit Behinderungen und die sie vertretenden Organisationen: „Nichts über uns ohne uns“. „Menschen mit Behinderungen sollen die Möglichkeit haben, als selbstbestimmte Akteure in die Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung aller Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation eingebunden zu sein“, fordert die Nationalratsabgeordnete abschließend.