AT: Special Olympics: Lebenshilfe für Inklusion beim Sport

17. März 2017 | News Österreich | 0 Kommentare

Die Special Olympics-TeilnehmerInnen der Lebenshilfe trainieren ganzjährig, aber noch zu wenig unter inklusiven Rahmenbedingungen

Wien (OTS) – Die Lebenshilfe unterstützt österreichweit an die hundert Sportlerinnen und Sportler mit intellektuellen Behinderungen, die heuer als Höhepunkt ihres Sportjahres am Großereignis der Special Olympics World Winter Games teilnehmen. Die SportlerInnen trainieren während des Jahres auf unterschiedlichsten Wegen, im Rahmen des Angebots der Lebenshilfe, in regionalen Orts- und Sportvereinen oder im Fitnesscenter. Dabei sind inklusive Settings beim Sporteln noch viel zu selten gegeben.

Gemeinsam Sporteln: World Winter Games in Österreich als Chance für Veränderung

„Die Special Olympics World Winter Games heuer in Österreich zu haben ist eine einmalige Chance in mehrfacher Hinsicht. Wir feiern die Leistungen von Menschen, von denen oft keine Leistung erwartet wird. In immer mehr Sportvereinen, ob im Dorf oder der Stadt, sind Menschen mit intellektuellen Behinderungen aktiv dabei. So werden durch gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne Behinderungen Distanzen und Berührungsängste abgebaut“, erklärt Germain Weber, Präsident der Lebenshilfe Österreich. „Es gilt den Impuls der World Games zu nutzen, um vermehrt sportliche Initiativen zu etablieren, die Menschen mit und ohne Behinderungen in ihrer Freizeit zusammenbringen.“

Inklusion durch Schulsport, Yoga oder Karate – Sportvereine sollen sich öffnen

Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in regulären Sportvereinen wird in Graz durch das Projekt „Move on to inclusion“ gefördert, eine Kooperation der Lebenshilfe mit Special Olympics, die nach den World Winter Games starten wird. Seit Mitte November kooperiert die Lebenshilfe in Salzburg mit dem Karateverein „Samurai-Karate-Klub“. In diesem Projekt trainieren 8 Menschen mit intellektuellen Behinderungen gemeinsam mit SportlerInnen aller Altersklassen des Vereins. Auch die Bildungsinitiative für Sport und Inklusion in der Steiermark (kurz „bisi“, Österreichischer Inklusionspreisträger 2016) zeigt, wie ein erster Schritt in eine inklusive Gesellschaft aussehen kann. Kinder aus Sonderschulen und Regelschulen betreiben gemeinsam Sport und nehmen zusammen an Wettbewerben teil.

„unified sports“ als Ziel der Lebenshilfe: Präsident Weber bei Ministerkonferenz

Zur Ministerkonferenz anlässlich der Special Olympics World Winter Games am 18. März in Graz ist der Präsident der Lebenshilfe Österreich neben Sport-Minister Hans Peter Doskozil und Sozialminister Alois Stöger als Redner geladen. Inhaltlich soll während der Konferenz die Förderung von inklusivem Sport festgehalten und durch gemeinsame Aktionen belebt werden. Ein Stufenplan für inklusiven Sport in Österreich, sowie die Umsetzung in Modellregionen ist geplant. Präsident Weber bringt die Vorschläge der Lebenshilfe zum Thema Österreich am Weg zum „unified sports“ ein.

„Ziel ist, die Sportangebote in der Lebenshilfe vermehrt in inklusive Sportaktivitäten von Menschen mit und ohne Behinderungen umzuwandeln. Menschen mit intellektuellen Behinderungen sollen darüber hinaus aktive SportlerInnen im Dorf- und Stadtsportverein sein. Die Lebenshilfe ermutigt und fördert die Sportvereine auf diesem Weg zu einer inklusiveren Gesellschaft!“

„Special“ Olympics und die Sonderstellung von Menschen mit Behinderungen

„Die Special Olympics sind derzeit eine großartige Möglichkeit für Menschen mit intellektuellen Behinderungen an einem sportlichen Wettkampf teilzunehmen. In Hinblick auf die Forderungen von Menschen mit Behinderungen, so zu leben wie andere auch, wird mit Special Olympics noch immer die Sonderstellung reflektiert, die Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft in vielen Bereichen einzunehmen haben. In Hinblick auf eine inklusive Gesellschaft würde das Ziel lauten: Olympische Wettkämpfe für SportlerInnen mit und ohne Behinderungen werden zukünftig von einer Dachorganisation, bestehend aus den drei olympischen Bewegungen Special Olympics International (SOI), Internationalen Paralympic Komitee (IPC) sowie Internationales Olympisches Komitee (IOK) veranstaltet“, so Weber.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)