AT: Schwerpunktaktion: Gesunde Lunge zum Weltnichtrauchertag

30. Mai 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

St. Pölten (OTS) – Mehr als 400 000 Raucherinnen und Raucher zählt Niederösterreich – das sind ganze 25 Prozent der Bevölkerung. Dazu kommen weitere 40 Prozent an Nichtraucherinnen und -rauchern, die angeben, Passivrauch auf unangenehme Weise ausgesetzt zu sein. Um auf bekannte und unbekannte Gefahren des Tabakkonsums aufmerksam zu machen, veranstalten das Rauchfrei Telefon der NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK), die Fachstelle für Suchtprävention NÖ und die Jugend:info NÖ heute, am 29. Mai 2019, einen Infostand mit kostenloser Beratung in St. Pölten. Gemeinsam mit den Landesrätinnen Mag. Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike Königsberger-Ludwig sowie NÖGKK-Obmann-Stv. KR Michael Pap eröffneten Vertreterinnen und Vertreter der mitwirkenden Stellen den diesjährigen Stand in den Räumlichkeiten der Jugend:info NÖ in der Kremser Gasse 2. Thema ist das von der WHO angeregte Thema „Tabakkonsum und Lungengesundheit“.

Studie beweist: Bewusstsein ist vorhanden, Konsequenzen fehlen

Die gesundheitlichen Risiken des Tabakkonsums sind gemeinhin bekannt: In einer 2014 von der NÖ Landesregierung durchgeführten Studie nehmen bereits 97 Prozent der Befragten im Schulalter (Lungen-)Krebs sehr hoch bzw. eher hoch als Gesundheitsrisiko durch den Tabakkonsum wahr.

„Je mehr Zigaretten im persönlichen Umfeld geraucht werden, desto stärker wird die eigene Lungenfunktion geschädigt. Unterm Strich beinhaltet auch Tabakrauch, der beim Passivrauchen eingeatmet wird, die gleichen giftigen Inhaltsstoffe. Nicht ohne Grund wünschen sich deshalb zwei Drittel der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher einen Ausbau des Nichtraucherschutzes,“ so Landesrätin Königsberger-Ludwig zur aktuellen Situation.

Abseits der rechtlichen Situation fehlt es für den persönlichen Rauchstopp aber oft an Konsequenz: Zwar geben 54 Prozent der Raucherinnen und Raucher gesundheitliche Beschwerden als möglichen Grund zum Aufhören an, doch nur 36 Prozent der Exraucherinnen und -raucher haben die Zigarette tatsächlich deshalb aufgegeben.

„Nikotin weist ein hohes Suchtpotential auf, daher ist es oft schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Es zahlt sich aus, das Rauchen zu reduzieren oder aufzugeben, nicht nur für die Raucherinnen und Raucher selbst, sondern auch für alle Mitmenschen. Mit dem Weltnichtrauchertag wollen wir den Impuls geben, den Rauchstopp zu versuchen“, betont Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister.

Rauchfrei in der Kremser Gasse 2

Einen solchen Impuls schafft das Rauchfrei Telefon der NÖGKK mit dem Infostand in St. Pölten. Von 10 bis 15 Uhr beraten Psychologinnen sowie Expertinnen und Experten der Fachstelle und der Jugend:info direkt vor Ort zu individuellen Methoden für die Tabakentwöhnung, bieten gesundheitliche Checks und Infomaterial zum Mitnehmen. Das gesamte Angebot ist kostenlos.

„Lungen- und Atemwegserkrankungen können vielfältige Ursachen haben – Rauchen ist aber ganz klar einer der stärksten Risikofaktoren. In der Prävention ist unser Ziel, die Lebensqualität und Lebenserwartung der Menschen in NÖ zu steigern. Die NÖGKK bietet hierfür ein flächendeckendes Tabakentwöhnangebot mit dem Rauchfrei Telefon und den Rauchfrei-Kursen. Auch der Gesundheitstag in Baden hatte vor Kurzem die gesunde Lunge zum Thema. So setzen wir nicht nur rund um den Weltnichtrauchertag, sondern das ganze Jahr über wichtige Maßnahmen im Kampf gegen den Qualm“, so KR Michael Pap, Obmann-Stellvertreter der NÖGKK.

Das Rauchfrei Telefon wird von der NÖGKK für die Sozialversicherungsträger, die Länder und das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz betrieben.

Stimmen der Veranstalter zum Weltnichtrauchertag und Info-Stand 2019:

„Unter dem diesjährigen Motto der WHO wollen wir auf die besonderen Gefahren des Rauchens für die Lungengesundheit aufmerksam machen und aufzeigen, wie wichtig die Lunge für Gesundheit und Wohlbefinden aller Menschen ist. In der Suchtprävention bieten wir ein vielfältiges Angebot, um das Thema Nichtrauchen in der Familie, unter den Jugendlichen aber auch für Lehrende im Unterricht zu thematisieren.“

  • Markus Weißensteiner, MSc, Abteilungsleiter, Fachstelle für Suchtprävention NÖ

„Neben den Informationen zu gesundheitlichen Aspekten des Rauchens gilt es gerade bei jungen Menschen die rechtliche Komponente zu berücksichtigen. Durch die bundesweite Vereinheitlichung der Jugendschutzbestimmungen 2019 wurden weitgehende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung aller Personen unter 18 Jahren gesetzt. Im Rahmen des Weltnichtrauchertages 2019 möchten wir Jugendliche über diese Änderungen und weitere unterstützende Begleitmaßnahmen vor Ort informieren.“

  • Lutz Köllner, fachliche Leitung Jugend:info NÖ

„Rauchen ist für zwei Drittel aller Lungenkrebs-bedingten Todesfälle verantwortlich. Auch deshalb würden viele Raucherinnen und Raucher gerne aufhören, trauen sich den Rauchstopp aber nicht zu. Am Rauchfrei Telefon informieren wir über wissenschaftlich basierte Methoden zur Rauchfreiheit und begleiten anhand mehrerer Beratungsgespräche den Weg dorthin. Auch die „Rauchfrei App“ steht allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung.“

  • Mag. Alexandra Beroggio, stv. Leiterin des Rauchfrei Telefons der NÖGKK

Das Rauchfrei Telefon der NÖGKK ist unter 0800 810 013 von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr erreichbar. Es fallen österreichweit keine Gebühren an. Die Beratung ist kostenlos. Informationen und Links zur „Rauchfrei App“ finden Sie auf www.rauchfrei.at.

Die Jugendinfo NÖ ist Informationsstelle für Jugendliche und Personen, die mit jungen Menschen zu tun haben. Beratung und Betreuung wird unkompliziert, direkt, anonym und kostenlos angeboten. Information unter www.jugendinfo-noe.at bzw. unter 02742 245 65.

Die Fachstelle für Suchtprävention NÖ ist die vom Land NÖ beauftragte Drehschreibe für alle Belange der Suchtarbeit sowie zum Thema Sexualpädagogik in Niederösterreich. Information zu div. Angeboten erhalten Sie unter 02742 31 440 bzw. unter www.fachstelle.at.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)