AT: Scheele fordert Umdenken in NÖ: „Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen MUSS entlastet werden!“

25. November 2021 | News Österreich, Pflegende Angehörige | 0 Kommentare

Systemkritische Auslastungsgrenze auf Niederösterreichs Intensivstationen ist erreicht; SPÖ-Anträge für bessere Arbeitsbedingungen werden seit Jahren abgeschmettert

St. Pölten (OTS) – Mit harter Kritik an ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner reagiert die Gesundheitssprecherin der SPÖ NÖ, LAbg. Mag. Karin Scheele, auf die heutigen Meldungen, wonach die systemkritische Auslastungsgrenze auf Niederösterreichs Intensivstationen erreicht wurde: „Seit vielen Jahren fordert die SPÖ NÖ bessere Arbeitsbedingungen für Niederösterreichs Gesundheitspersonal, um die Herausforderungen in diesem Beruf meistern und um die medizinische Qualität gewährleisten zu können. Anträge im Landtag werden von der ÖVP in arroganter Art und Weise lapidar vom Tisch gewischt, da sie selbstständig in diesem Bereich nichts unternehmen wollen! All das geht zulasten der Gesundheit der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher! Heute erreichen uns Meldungen, wonach die systemkritische Auslastungsgrenze auf Niederösterreichs Intensivstationen erreicht wurde – dort kämpfen aktuell 114 Menschen gegen Corona und um ihr Leben und das Gesundheitspersonal ist am Ende seiner Kräfte! Geplante, notwendige, medizinisch indizierte Operationen müssen verschoben werden, da das Personal an allen Ecken und Enden fehlt! Wenn es jetzt kein Umdenken gibt, droht der Kollaps unseres Gesundheitssystems! Die Landeshauptfrau schweigt zu diesem Thema und ist sich augenscheinlich keiner Schuld bewusst! Wie lange der, für die vielen ArbeitnehmerInnen in den Landeskliniken zuständige LHStv. Stephan Pernkopf diesem Treiben noch untätig zusehen möchte, muss auch hinterfragt werden! Denn während bereits vor einem Jahr die Alarmglocken geläutet haben und in anderen Bundesländern, wie etwa in Wien oder der Steiermark, damit begonnen wurde, pensioniertes medizinisches Personal um Hilfe zu bitten, um ÄrztInnen, Spitals- und Pflegepersonal zu entlasten, so muss die Frage erlaubt sein, warum Niederösterreich bis zum letzten Tag mit Entlastungsmaßnahmen wartet? Das ist in einem derart essentiellen Bereich, in welchem tagtäglich um Menschenleben gekämpft wird, einfach nicht zu verstehen!“

Seit Jahren fordert die Sozialdemokratie für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Gehalt, weniger Arbeitsstunden, einen wissenschaftlich basierten Pflegeschlüssel sowie die Möglichkeit, pflegende Angehörige anstellen zu können – Forderungen, welche Scheele nun umgesetzt sehen will: „Es geht nicht mehr anders! Die Menschen sind am Ende ihrer Kräfte! Mikl-Leitner, welche in Niederösterreich hauptverantwortlich für diese missliche Lage ist und LHStv. Pernkopf sind in der Pflicht, endlich etwas zu unternehmen und Vorschläge anderer Fraktionen zugunsten der niederösterreichischen Bevölkerung nicht reflexartig und aus Parteikalkül vom Tisch zu wischen!“

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)