In Kärnten wurde eine Patientin über eine Blutkonserve mit Malaria infiziert, bestätigt eine Untersuchung.
Wien (OTS) – In Kärnten wurde eine Patientin über eine Blutkonserve mit Malaria infiziert. Die Patientin ist inzwischen verstorben. „Das ist ein wirklich tragischer Fall. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Verstorbenen. Dem Roten Kreuz ist es ein großes Anliegen, hier komplette Klarheit zu erlangen und wir werden selbstverständlich unser Möglichstes dazu beitragen“ sagt Dr. Albert Sima, ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale des Kärntner Roten Kreuzes in Klagenfurt.
Die in Frage kommenden rückgestellten Proben der verabreichten Blutkonserven wurden mittlerweile in einem Speziallabor untersucht. In einer der Proben konnten Malaria-Erreger nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt übergeben. Weitere Schritte werden von der Staatsanwaltschaft eingeleitet. Das Rote Kreuz betont, dass von der Blutspendezentrale für Kärnten alle gesetzlichen Vorgaben jederzeit peinlich genau eingehalten werden. *
Blutkonserven werden in Österreich nicht auf Malaria getestet, da:
- der Überträger der Krankheit in Mitteleuropa nicht heimisch ist und es damit für Personen, die nicht im Ausland waren, keine Risikoexposition gibt.
- das Vorliegen eines Risikos mit der Frage nach Auslandsaufenthalten in den letzten 6 Monaten (wird am Spenderfragebogen erfragt) gut erkannt werden kann
Restrisiken lassen sich in der Medizin nie ganz vermeiden – hier muss aber der Kontext gesehen werden:
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Blut ist ein Notfallmedikament, das in medizinischen Ausnahmelagen auf ärztliche Anweisung gegeben wird, in denen es vielfach keine andere Möglichkeit gibt.
- Durch eine Vielzahl an Tests und Sicherheitsbestimmungen sind Blutprodukte heutzutage sehr sicher, das Restrisiko von Infektionen beträgt zwischen 1:1.000.000 und 1:10.000.000.