AT: Rotes Kreuz fordert Verbesserungen

12. Mai 2017 | Demenz, News Österreich | 0 Kommentare

Klientinnen und Klienten sind mit der Pflege und Betreuung zufrieden, aber die Finanzierung und Rahmenbedingungen des Systems müssen besser werden.

Wien (OTS) – Am 12. Mai ist internationaler Tag der Pflege und nach einem Bericht der Volksanwaltschaft über die Zustände in Heimen wird über das Pflege-System diskutiert. Mit rund 30.000 betreuten Personen in der mobilen Pflege und Betreuung 2016 ist das Österreichische Rote Kreuz ein großer Anbieter, und eine Befragung unter Klienten hat gezeigt, dass diese sehr zufrieden sind. Aber: In den letzten Jahren hat sich der Druck in der Pflege und Betreuung aufgrund der zunehmenden Ökonomisierung und Sparpolitik auf alle Beteiligten erhöht.

„Ich will nichts krankjammern, aber es ist Zeit zu handeln, damit die Qualität des Systems hoch bleibt“, sagt Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer. „Vor allem die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die mobile Pflege und Betreuung müssen verbessert werden, um auch den Mitarbeitern adäquate und interessante Arbeitsbedingungen bieten zu können.“

In der Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes seien Spezialisierungen in der Langzeitpflege geregelt worden, nun gelte es diese auch einzuführen. „Dazu gehört etwa psychogeriatrische Pflege. Diese Umsetzung muss auch in der Finanzierung der Langzeitpflege berücksichtigt werden“. Darüber hinaus seien demenzgerechte Versorgungsangebote, wie in der Demenzstrategie festgeschrieben, auch zu gestalten. Die Einführung einer mehrstündigen Alltagsbegleitung sei in diesem Zusammenhang ein richtiger und wichtiger Schritt gewesen.

Eine Umfrage unter Klienten hat gezeigt, dass sich die Menschen sehr für die Dienstleistungen in der Pflege und Betreuung interessieren. Von 5.400 Personen retournierten 1.803 einen Fragebogen und 94 Prozent gaben an, sehr zufrieden mit den Angeboten zu sein. Ein wichtiger Faktor dafür war für 91 Prozent, eine verantwortliche Ansprechperson zu haben. In der Praxis hilft es auch, dass tausende Freiwillige im Rahmen des Besuchs- und Begleitdienstes die Pflege- und Betreuungstätigkeiten ergänzen.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)