AT: Rheumatoide Arthritis wirkt auf die Psyche – und umgekehrt

30. Juli 2019 | News Österreich | 0 Kommentare

„Mutti, das schaffen wir schon, das kriegen wir schon hin. Einmal hilfst du mir und einmal helfe ich dir und dann wird das schon gehen.“ So schildert Gertraud Schaffer die berührenden Worte ihres achtjährigen Sohnes, der der Rheumapatientin oft helfend zur Seite stehen musste. Schaffer ist Präsidentin der Österreichischen Rheumaliga und erzählt im neuen Online-Kurs von selpers von ihren persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Rheumatoider Arthritis.

Menschen, die selbst von Rheumatoider Arthritis betroffen sind, werden sich in ihrem Bericht wiederfinden. Sie kennen die Sorgen und Ängste auf der einen Seite und die Schmerzen und Beschwerden auf der anderen. Sie wissen aber auch aus eigener Erfahrung, dass sich diese gegenseitig beeinflussen. Die Schmerzen verursachen Stress. Der Stress wiederum verstärkt die Schmerzen.

Prof. Dr. Michael Bach, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapeut, bestätigt diesen Zusammenhang: „Wir wissen heute, dass sehr starke emotionale Belastungen einen großen Einfluss auf Ihren Krankheitsverlauf haben.“ Damit sich aus diesem Kreislauf aber keine Abwärtsspirale entwickelt, stellt Dr. Bach gemeinsam mit selpers in den verschiedenen Kurslektionen Strategien und Übungen vor.

So ist es wichtig, zuerst einmal zu lernen mit der Diagnose umzugehen. Nur wer die Krankheit und die körperlichen Veränderungen akzeptiert, kann sich selbst akzeptieren und sich schließlich auch seinen Mitmenschen gegenüber öffnen. Denn obwohl Betroffene fühlen, dass es ihnen helfen würde, mit Familie und Freunden über ihre Krankheit zu sprechen, so ist es ihnen doch nicht immer möglich. Schmerzen, Unsicherheit und oft auch Scham lassen viele PatientInnen ihre sozialen Kontakte mehr und mehr meiden. Damit steigt aber auch die Depressionsgefahr als eine weitere körperliche und seelische Belastung.

Der Kurs zum Thema „Rheumatoide Arthritis und Psyche“ soll so nicht zuletzt als Hilfe gegen eine drohende Isolation dienen. Hier finden Sie Verständnis, Information und wertvolle Tipps. Prof. Dr. Bach selbst führt Sie einfühlsam durch Entspannungsübungen und zeigt, was Sie gegen negative Gedanken und bei Schmerzen machen können. Auch Gertraud Schaffer erzählt, was ihr persönlich hilft: „Tanzen ist für mich eine ganz tolle Möglichkeit, mich zu entspannen. Die Bewegung beim Tanz, das Lockere, das Fröhliche, das gibt mir einfach das Gefühl der Freiheit.“

Der Online-Kurs von selpers ist kostenlos und ohne Registrierung auf selpers.com zugänglich. Rheumatoider Arthritis sind Betroffene nicht alleine und schon gar nicht allein gelassen. Der von der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) mit dem mit dem ÖGR-Patientenpreis ausgezeichnete Kurs hilft RheumapatientInnen dabei herauszufinden, was Ihnen guttut und unterstützt sie dabei neue Kraftquellen in sich selbst zu entdecken.

Link zum Kurs: https://selpers.com/kurs/rheumatoide-arthritis-und-psyche/

Über selpers
Die österreichische Online-Plattform selpers.com entwickelt in Zusammenarbeit mit renommierten MedizinerInnen und mit Unterstützung von Selbsthilfegruppen seit 2016 kostenlose Kurse, um Betroffene und deren Angehörige über Krankheiten aufzuklären und mit lebensnahen Tipps und Hilfestellungen zu unterstützen. selpers wurde dafür 2017 mit dem Occursus, dem Preis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (OeGHO), für den Beitrag zur Aufklärung und Information der Patienten und ihrer Familien sowie die leicht verständliche Sprache ausgezeichnet. Für den innovativen Charakter der Online-Kurse, die Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit bieten jederzeit auf von Experten geprüfte Informationen zuzugreifen, erhielt selpers den Förderpreis des Global Myeloma Action Network (GMAN).2018 wurde die Plattform von der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) mit dem mit dem ÖGR-Patientenpreis prämiert. 

Autor:in

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)