AT: Rendi-Wagner: Menschen müssen sich auf österreichisches Gesundheits- und Pflegesystem verlassen können

23. Juni 2017 | News Österreich | 0 Kommentare

Bevölkerung wird immer älter, Pflegesystem muss zukunftssicher werden

Wien (OTS) – „Wir stehen vor der Herausforderung, dass die österreichische Bevölkerung zwar eine hohe Lebenserwartung hat, aber nur etwa 60 gesunde Lebensjahre. Ansetzen müssen wir also an zwei Seiten: einerseits bei der Gesundheitsversorgung und Prävention, andererseits bei der Verbesserung und der Leistbarkeit der Pflege“, stellt Gesundheits- und Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner fest.

Darum sieht Rendi-Wagner in der Abschaffung des Pflegeregress einen notwendigen Schritt. „Niemand soll sich davor fürchten müssen, eines Tages auf Pflege angewiesen zu sein und alles zu verlieren, was er oder sie sich aufgebaut hat“. Die Gesundheitsministerin begrüßt den Vorstoß von Sozialminister Alois Stöger, die Länder bei der Finanzierung stärker in die Verantwortung zu ziehen, um das Pflegesystem österreichweit abzusichern. „Wir wissen, dass momentan ein Großteil der Pflege innerhalb der Familie stattfindet – 80 Prozent dieser Arbeit schultern Frauen. Durch  Investitionen in unser Pflegesystem können wir auch dieses Ungleichgewicht beheben und verhindern, dass die Pflege älterer Angehöriger auf Frauen abgewälzt wird“, erklärt Rendi-Wagner.

Mit der Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes hat das Gesundheitsressort bereits einen wichtigen Schritt gesetzt, um langfristig eine qualitativ hochwertige Pflegeversorgung sicherzustellen. Die Schaffung von drei Pflegeberufen – Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege – stellt einen bedarfsgerechten und kompetenzentsprechenden Einsatz der Pflegenden sicher. Bis jetzt waren Pflegeberufe oft damit konfrontiert, mit praxisfernen Tätigkeiten überfrachtet zu sein, die nicht ihren hohen Qualifikation entsprechen.

 „Die Gesundheits- und KrankenpflegerInnen stellen die größte Gruppe der Gesundheitsberufe dar und genießen bei den PatientInnen höchstes Vertrauen. Diese Reform gewährleistet, dass die Pflegenden für die Herausforderungen der Zukunft – alternde Bevölkerung, Zunahme der chronischen Erkrankungen – gewappnet sind. Jetzt gilt es, die notwendigen Rahmenbedingungen und Strukturen für eine umfassende Pflegeversorgung der Bevölkerung auszubauen“, so die Gesundheitsministerin.

Autor

  • Markus Golla

    Studiengangsleiter "GuK" IMC FH Krems, Institutsleiter Institut "Pflegewissenschaft", Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegewissenschaft BScN (Umit/Wien), Pflegewissenschaft MScN (Umit/Hall)